Die russische Millionenstadt Wolgograd könnte bald wieder Stalingrad heißen.
Moskau – Die russische Millionenstadt Wolgograd könnte bald wieder Stalingrad heißen. Die Stadtverwaltung startete am Montag laut der Tageszeitung Kommersant eine Meinungsumfrage zu einer möglichen Umbenennung. Vom Ergebnis hänge ab, ob ein Bürgerentscheid abgehalten wird, so das Blatt unter Berufung auf einen dortigen Kommunalpolitiker.
Gremium soll Meinung zu Umbenennung in Stalingrad untersuchen
Im Dezember hatte die Stadt ein Gremium berufen, das die Meinung der Einwohner zu einer Umbenennung in Stalingrad untersuchen soll. Der Gouverneur der Region, Andrej Botscharow, bezeichnete den früheren Namen der Stadt als „Symbol für Mut und Heldentum“ der Menschen. Die Rückkehr zum Namen Stalingrad komme aber nur infrage, wenn die Einwohner dafür seien.
Von 1925 bis 1961 war Wolgograd nach dem sowjetischen Machthaber Josef Stalin (1878-1953) benannt, der dort vor mehr als 100 Jahren im Bürgerkrieg der Bolschewisten gegen die Weiße Armee kämpfte. Nach Stalins Tod prangerte sein Nachfolger als Parteichef, Nikita Chruschtschow, den Personenkult an. Er warf Stalin Massenmorde an Kommunisten vor.
Bis heute von vielen verehrt
Wegen seines Sieges gegen Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg wird Stalin bis heute von vielen in Russland verehrt. Die Schlacht von Stalingrad von Juli 1942 bis Februar 1943, in der die sowjetische Armee die Einheiten der Wehrmacht bezwang, gilt als Wendepunkt im Zweiten Weltkrieg.