Obwohl es zwischen beiden Ländern zuletzt diplomatische Konflikte gab, soll auch weiterhin Entwicklungshilfe von Deutschland an den Tschad gehen.
Hamburg – Obwohl es zwischen beiden Ländern zuletzt diplomatische Konflikte gab, soll nach Informationen des „Spiegel“ auch weiterhin Entwicklungshilfe von Deutschland an den Tschad gehen. Die Entwicklungsarbeit bestehe nicht mit der Regierung, sondern sei auf „entwicklungspolitische Unterstützung im Kontext von Krisen und Konflikten ausgerichtet“ sowie „bevölkerungsnah“, sagte eine Sprecherin des Entwicklungsministeriums dem Magazin (Samstag).
Am Dienstag hatte das Auswärtige Amt in Berlin die tschadische Botschafterin Mariam Ali Moussa ausgewiesen. Zuvor hatte der Sahel-Staat den deutschen Botschafter Gordon Kricke aufgefordert, das Land zu verlassen. Hintergrund sollen demnach Mahnungen Krickes an die Übergangsregierung gewesen sein, die Menschenrechte im Land zu respektieren und reguläre Wahlen abzuhalten. Im Tschad regiert derzeit Mahamat Idriss Deby Itno, Adoptivsohn des 2021 im Amt getöteten Präsidenten Idriss Deby, als Vorsitzender eines Militärrates.
Im Mai will Entwicklungsministerin Svenja Schulze eine neue Sahel-Initiative vorstellen. „Wir dürfen nicht tatenlos zusehen, wie sich im Sahel der Terrorismus weiter ungebremst ausbreitet“, sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Viele Menschen schließen sich Extremisten an, weil sie einen Job brauchen und keine andere Perspektive sehen. Hier kann Entwicklungspolitik ansetzen, indem sie den Terrorgruppen den Nährboden entzieht.“
Der Sahel umfasst fünf Staaten in der Übergangsregion von Nordafrika zum subsaharischen Afrika: Mauretanien, Mali, Burkina Faso, Niger und Tschad.