Parolin: Es gab Kritik an neuen Ermittlungen im Fall Orlandi

Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin hat sich zu den neuen vatikanischen Untersuchungen im Fall der verschwundenen Emanuela Orlandi geäußert.
Statt Papst Franziskus soll nun Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin Anfang Juli nach Afrika reisen.

Kardinal Pietro Parolin –Foto: © Palinchak | Dreamstime.com

Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin hat sich zu den neuen vatikanischen Untersuchungen im Fall der verschwundenen Emanuela Orlandi geäußert. So habe er auch Kritik an der Initiative des Papstes wahrgenommen, so Parolin laut Vatican News am Mittwoch in Rom. Auf Inhalt oder Verfasser der Kritik ging der zweite Mann im Vatikan nicht ein.

Franziskus hatte seinen Staatsanwalt Alessandro Diddi kürzlich mit der Wiederaufnahme der Ermittlungen im Fall der seit 40 Jahren vermissten Vatikan-Bürgerin beauftragt. Parolin betonte, der Vatikan wolle „wirklich Klarheit schaffen“. „Ich glaube, das sind wir in erster Linie der Mutter schuldig, die sehr leidet. Wir tun das mit den besten Absichten“, sagte Parolin.

Im Juni 1983 verschwand die damals 15-jährige Tochter eines Vatikanangestellten spurlos. Alle Ermittlungen führten bislang ins Leere. Zuletzt im Oktober 2015 hatte die italienische Staatsanwaltschaft das Verfahren ergebnislos eingestellt.

Seit Jahrzehnten wirbt vor allem Emanuelas älterer Bruder Pietro öffentlichkeitswirksam um Aufklärung. Emanuelas Vater war Hofdiener unter Papst Johannes Paul II. und ist bereits verstorben. Die Mutter soll nach wie vor im Vatikan leben.

kna