Zwei Drittel aller Auszubildenden wohnen während ihrer Ausbildung noch im Haushalt der Eltern, oft aus finanziellen Gründen.
Wiesbaden – Zwei Drittel aller Auszubildenden wohnen während ihrer Ausbildung noch im Haushalt der Eltern. Finanzielle Gründe dürften bei dieser Entscheidung eine wichtige Rolle spielen, teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mit.
Nach Erstergebnissen des Mikrozensus 2022 lebten 67 Prozent der rund 1,5 Millionen Auszubildenden, die eine Ausbildungsvergütung erhielten, noch im Elternhaus. Zwischen den Geschlechtern zeigen sich dabei deutliche Unterschiede: Knapp drei Viertel (73 Prozent) der männlichen Auszubildenden wohnten während ihrer Ausbildungszeit noch im elterlichen Haushalt, bei den weiblichen waren es 59 Prozent.
Ein Fünftel (20 Prozent) der Auszubildenden lebten als Alleinstehende entweder allein oder mit anderen Personen in einem Haushalt, beispielsweise in einer Wohngemeinschaft. Weitere 8 Prozent teilten sich den Haushalt mit ihrem Partner oder ihrer Partnerin. 5 Prozent waren bereits selbst Eltern und lebten mit ihrer eigenen Familie zusammen.
Wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilte, verdienten Auszubildende in Deutschland 2022 im Erhebungsmonat April über alle Ausbildungsjahre hinweg im Durchschnitt 1.057 Euro brutto im Monat (ohne Sonderzahlungen). Bei Frauen lag der durchschnittliche Bruttomonatsverdienst mit 1.101 Euro etwas höher als bei Männern (1.022 Euro).
Überdurchschnittlich viel verdienten 2022 Auszubildende in Gesundheits- und Pflegeberufen. Ihr Monatsverdienst lag im Schnitt bei 1.139 Euro brutto. Im Handwerk verdienten Auszubildende im Durchschnitt 901 Euro brutto im Monat. Die geringste Vergütung erhielten Auszubildende in Künstlerberufen rund um Musik, Fotografie oder Grafikdesign mit durchschnittlich 783 Euro.
Der Verdienst von Auszubildenden stieg zudem mit der Größe des Ausbildungsunternehmens: Unternehmen mit weniger als 10 Beschäftigten zahlten 2022 ein durchschnittliches Bruttomonatsgehalt von 828 Euro. Auszubildende in Unternehmen mit 50 bis 99 Beschäftigten verdienten 944 Euro brutto im Monat. In Unternehmen mit 1.000 oder mehr Beschäftigten erhielten sie im Schnitt 1.253 Euro.