Katholische Frauenverbände und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) fordern vehement den Zugang von Frauen zu Weiheämtern in der katholischen Kirche.
Frankfurt – Katholische Frauenverbände und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) fordern vehement den Zugang von Frauen zu Weiheämtern in der katholischen Kirche. „Die menschenrechtliche Frage von Geschlechtergerechtigkeit gilt auch für Berufungen“, sagte ZdK-Vizepräsidentin Birgit Mock am Samstag auf der zentralen Veranstaltung zum „Tag der Diakonin“ in Frankfurt am Main.
Mock: Bibel sagt „Gottesebenbildlichkeit aller Geschlechter“ zu.
„Ich hoffe, dass ich es noch erlebe, dass Frauen geweiht werden“, sagte Mock (53). „Es ist letztlich weniger ein Erkenntnisproblem, es ist eine Frage von Entscheidungsmacht und von Entscheidungswillen.“ Die Bibel sage eine „Gottesebenbildlichkeit aller Geschlechter“ zu. Daraus ließen sich „die gleiche Würde, gleiche Rechte und gleiche Zugänge ableiten“, betonte Mock. Hierfür brauche es mutige Schritte nach vorne. „Warten wir nicht länger. Stehen wir dafür auf“, sagte Mock im Bildungszentrum „Haus am Dom“.
Seit 1998 veranstaltet der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) am 29. April, dem Gedenktag der zur Kirchenlehrerin erhobenen heiligen Katharina von Siena (1347-1380), den „Tag der Diakonin“. Damit setzt sich der Verband für die Öffnung des Diakonats für Frauen ein.
Das durch Weihe übertragene katholische Diakonen-Amt ist eines der ältesten der Kirche und bislang Männern vorbehalten. Diakone dürfen taufen, verheiraten, beerdigen und predigen, aber nicht die Messfeier leiten oder Beichte hören. Aus Sicht des KDFB sind jedoch „Frauen und Männer in gleicher Weise zum Dienst am Nächsten befähigt“. Ihnen sollten daher „auch Ämter in gleicher Weise offenstehen“.
Zentrale Veranstaltung zum Tag der Diakonin im Frankfurter Dom
KDFB, Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd), ZdK und das Netzwerk Diakonat der Frau hatten nun zu der zentralen Veranstaltung eingeladen. Sie begann mit einem Wortgottesdienst im Frankfurter Dom. Dort hieß es, die Zeit sei „überreif, den sakramentalen Diakonat für Frauen einzuführen“. Auf die Aufforderung hin, ein Zeichen zu setzen, standen am Ende des Gottesdienstes im Dom viele Teilnehmerinnen auf und riefen „Wir warten nicht!“