Die Zahl der Stiftung in Deutschland hat im vergangenen Jahr erstmals die Schwelle von 25.000 überschritten.
Berlin – Die Zahl der Stiftung in Deutschland hat im vergangenen Jahr erstmals die Schwelle von 25.000 überschritten. Wie der Bundesverband Deutscher Stiftungen am Mittwoch in Berlin mitteilte, wurden im vergangenen Jahr 693 neue Stiftungen gegründet. Damit wachse die Gesamtzahl auf 25.254. Aktuell kommen damit auf 100.000 Bundesbürger durchschnittlich über 30 Stiftungen.
Laut Bundesverband stellt allerdings für fast drei Viertel der Stiftungen die steigende Inflation eine große Herausforderungen dar. Eine weitere Unwägbarkeit seien Personalsorgen. So hätten 43 Prozent Schwierigkeiten, eine geeignete Nachfolge für den Stiftungsvorstand zu finden.
Die meisten Stiftungen widmen laut Statistik sozialen Diensten mit einem Anteil von 46 Prozent, gefolgt von Bildung und Erziehung mit 31 Prozent; wobei Mehrfachnennungen möglich sind. Ebenfalls ein Drittel widmen sich Kunst und Kultur und gut 10 Prozent Kirchen und religiösen Vereinigungen. Weitere Zwecke sind etwa Wissenschaft und Forschung (22 Prozent) oder Gesundheitswesen sowie Umwelt-, Natur und Artenschutz (mit jeweils 15 Prozent).
Die meisten Stiftungen gibt es in NRW
Die meisten Stiftungen gibt es in Nordrhein-Westfalen mit 4.885 gefolgt von Bayern mit 4.418 und Baden-Württemberg mit 3.665. Nimmt man das Verhältnis von Stiftungen zur Zahl der Einwohner, bleibt Hamburg mit 80 Stiftungen pro 100.000 Einwohner an der Spitze, gefolgt von Bremen und Hessen. Die geringste Stiftungsdichte haben Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.
Etwa 90 Prozent der rechtsfähigen Stiftungen bürgerlichen Rechts sind laut Datenbank des Bundesverbandes steuerbegünstigt. Etwa 80 Prozent der Stiftungen werden demnach zu Lebzeiten der Stifterin oder des Stifters errichtet und 20 Prozent per Testament. Zu Beginn der 2000er Jahre war der Anteil testamentarisch errichteter Stiftungen mit 15 Prozent etwas niedriger; historisch lag er mit über 30 Prozent deutlich höher.