Studie: Umweltkosten für Tierhaltung beim Preis berücksichtigen

Eine Erhöhung der Mehrwertsteuer für Fleischprodukte auf 19 Prozent könnte laut einer Studie auf Dauer die Umweltkosten verringern.
Studie: Umweltkosten für Tierhaltung beim Preis berücksichtigen

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Eine Erhöhung der Mehrwertsteuer für Fleischprodukte auf 19 Prozent könnte laut einer Studie auf Dauer die Umweltkosten verringern. Aktuell entstehen durch die konventionelle Tierhaltung in der Milch- und Fleischproduktion in Deutschland jährlich 22 Milliarden externe Umweltkosten, wie Deutsche Umwelthilfe (DUH), True Animal Protein Price Coalition (TAPP) und das Ecologic Institute am Dienstag in Berlin auf mitteilten.

Damit gemeint sind Folgekosten, die etwa durch die Auswirkungen gesundheitsschädlicher Ammoniak-Emissionen, die Anreicherung von Stoffen wie Nitrat und Phosphor in Böden und Gewässern sowie den fortschreitenden Klimawandel verursacht werden. Die externen Umweltkosten bewegen sich laut der von der TAPP in Auftrag gegebenen Studie zwischen 29 Cent für einen Liter Milch und 10,16 Euro für ein Kilogramm Rindfleisch.

Eine Anhebung des Steuersatzes für Fleischprodukte von 7 auf 19 Prozent würde dem Staat jährlich 16 Milliarden Euro zusätzlich einbringen und könnte im gleichen Zeitraum die Treibhausgasemissionen in der gesamten Wertschöpfungskette um 17 Millionen Tonnen verringern, argumentieren die Verbände. „Erst wenn Fleisch nicht mehr billig verramscht, sondern für genau den Preis angeboten wird, der alle Kosten und Auswirkungen einbezieht, wird es auch wieder mit mehr Wertschätzung konsumiert„, erklärte DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner. Die Mehreinnahmen könnten zudem eine Finanzierungsgrundlage für den geplanten Umbau der Nutztierhaltung sein.

Gleichzeitig könne die Mehrwertsteuer für Obst und Gemüse auf 0 gesetzt werden. Dadurch versprechen sich Umweltverbände mehr Anreize für den Kauf pflanzlicher Lebensmittel.

Auch Verbraucherinnen und Verbraucher unterstützten diese Maßnahmen, heißt es unter Verweis auf eine entsprechende TAPP-Befragung. Demnach gaben gut 57 Prozent der Befragten an, auch mehr für Fleisch zu zahlen, wenn dafür gesunde pflanzliche oder biologisch erzeugte Lebensmittel auch günstiger würden.

kna