Von Hirschhausen: Klimarettung ist die Frage schlechthin

Der Mediziner und TV-Moderator Eckart von Hirschhausen sieht den Kampf gegen die Erderwärmung als vordringlichste Aufgabe an.
Von Hirschhausen: Klimarettung ist die Frage schlechthin

Eckehard Hirschhausen. –Foto: © Dominik Butzmann

Der Mediziner und TV-Moderator Eckart von Hirschhausen sieht den Kampf gegen die Erderwärmung als vordringlichste Aufgabe an. „Es ist nicht eine Frage unter vielen wichtigen Themen, es ist die Frage schlechthin“, schreibt Hirschhausen im Magazin „chrismon“ (Samstag).

Diese Dringlichkeit sei Vielen nicht bewusst. „Die nächsten zehn Jahre entscheiden darüber, ob die Erde für Menschen langfristig bewohnbar bleibt oder nicht“, betonte der Mediziner. Es gelte, die Emissionen drastisch zu reduzieren. „Sonst waren wir die letzte Generation, die es gut auf diesem Planeten hatte.“ Von Hirschhausen betonte: „Wir müssen nicht mehr ‚das Klima‘ retten, sondern uns.“

Transformationsprozesse hin zu einer klimafreundlichen Umwelt müssten zügig in Schwung kommen. Andernfalls würden binnen eines Jahrzehnts gefährliche Klima-Kipppunkte überschritten. Dazu gehören laut Wissenschaftlern ein möglicher Kollaps des grönländischen und westantarktischen Eisschildes und ein abruptes Auftauen der Permafrostböden.

Deshalb, so von Hirschhausen, sei es fahrlässig, die Verantwortung an die nächste Generation abzuschieben und zu denken, „die Jungen werden es halt mal besser machen als wir“. Der TV-Moderator fragte: „Was werden uns die Schüler, wenn sie erwachsen sind, weniger verzeihen? Temporär gestiegene Spritpreise oder für immer gestiegene Meeresspiegel?“

Die Kirchen mit ihren weltweiten Netzwerken seien besonders geeignet, sich an die Spitze einer globalen „Mit-Welt-Bewegung“ zu setzen, so der Protestant. Der Kern des Christentums sei die Nächstenliebe. Vielleicht brauche man ein neues Wort dafür: Übernächstenliebe. „Unser Nächster, unsere Nächste, kann also auch 5.000 Kilometer weit weg sein oder 50 Jahre. Es gibt keine andere Institution, die das Denken über viele Generationen hinweg derartig in ihrer DNA hat wie die Kirchen.“