Die Päpstliche Kinderschutzkommission und die vatikanische Priesterbehörde wollen künftig bei der Missbrauchsprävention zusammenarbeiten.
Vatikanstadt – Die Päpstliche Kinderschutzkommission und die vatikanische Priesterbehörde wollen künftig bei der Missbrauchsprävention zusammenarbeiten. Das bekräftigten sie in einer am vergangenen Freitag getroffenen Vereinbarung, wie die Kommission am Dienstag mitteilte. Unterzeichner waren der Kommissionsvorsitzende, Kardinal Sean O’Malley, sowie Kardinal Lazarus You Heung-Sik, Leiter der Klerusbehörde.
Geplant seien Zusammenarbeit und Informationsaustausch bei der Bearbeitung und Prävention von Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche. Dazu zählten etwa die Einrichtung von Räumen und Strukturen für die Aufnahme und Anhörung von Betroffenen sowie für diejenigen, die Missbrauchsfälle melden wollen. Weiter soll die Priesterausbildung angepasst und Schulungen nach Berufseintritt fortgesetzt werden.
Die Kooperation ist die zweite seit der Umstrukturierung der Kommission im vergangenen Jahr. Ende April hatten O’Malley und Kardinal Luis Tagle von der Evangelisierungsbehörde eine ähnliche Vereinbarung unterzeichnet. Sie soll vor allem die Arbeit zum Missbrauchsschutz in den Ortskirchen insbesondere im Globalen Süden unterstützen.
Zuletzt war die Kommission durch den Austritt des deutschen Kinderschutzexperten Hans Zollner in den Fokus geraten. Er hatte dem Gremium unter anderem mangelnde Transparenz sowie unklare Verantwortlichkeiten vorgeworfen. Der Vorsitzende O’Malley selbst hatte kürzlich „Wachstumsschmerzen“ bei der Umstrukturierung der Kommission eingestanden.