Erzbistum Köln bittet um Unterstützung bei Aufklärung


Das Erzbistum Köln bittet um Unterstützung bei Aufklärung an unbekannte Missbrauchsbetroffene des verstorbenen Aachener Priesters Leonhard Meurer

 

Die Erzbistümer Berlin, Hamburg, München-Freising und Köln sind Spitzenreiter bei der Austrittswelle 2021.

Der Kölner Dom. Symbolfoto: SatyaPrem/Pixabay

Die Stabsstelle Intervention des Erzbistums Köln bittet bisher unbekannte Missbrauchsbetroffene des Aachener Priesters Leonhard Meurer, sich an die unabhängigen Ansprechpersonen zu wenden. Dem Bistum Aachen liegen mehrere Meldungen von sexualisierter Gewalt an minderjährigen Mädchen durch Leonhard Meurer vor. Da der verstorbene Priester in den Jahren 1983 bis 1991 auch im Erzbistum Köln tätig gewesen ist, bittet das Erzbistum Köln um Unterstützung bei der Aufklärung. Die im Bistum Aachen aktenkundigen Tatvorwürfe erstrecken sich auf den Zeitraum zwischen 1955 und 1987 während seiner Tätigkeit als Pfarrer in Eschweiler und Düren, zudem in Bad Breisig und seiner Tätigkeit als Subsidiar in Brohl und in Kerpen-Brüggen. Leonhard Meurer wurde im Jahr 1961 nach Bekanntwerden der Taten das Amt des Pfarrers durch das Bistum Aachen entzogen.

Der Aachener Priester Leonhard Meurer war von 1983 bis 1991 in der Pfarrei St. Josef in Kerpen-Brüggen als Subsidiar tätig und übernahm zudem Aushilfsdienste in der Pfarrei St. Rochus in Balkhausen/Türnich (Kerpen). Nach unserer Aktenlage waren dem Erzbistum Köln die gegen Leonhard Meurer vorliegenden Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs Minderjähriger vor Veröffentlichung des Aachener Aufrufs nicht bekannt. An diesem Wochenende erfolgt zur weiteren Aufklärung ein Aufruf an den ehemaligen Einsatzorten Leonhard Meurers im Erzbistum Köln. Ende Mai 2023 hatte bereits das Bistum Aachen einen Aufruf gestarttet.

Die biografischen Daten des Aachener Priesters Leonhard Meurer im Überblick

21. Mai 1916                      in Düren geboren

1941                                   Kaplan in Willich-Anrath (Bistum Aachen)

1946                                   Kaplan St. Peter und Paul, Eschweiler (Bistum Aachen)

1947                                   Präses der Eschweiler Kolpingsfamilie (Bistum Aachen)

1955                                   Pfarrer St. Nikolaus, Düren-Rölsdorf (Bistum Aachen)

7.November 1961              Annahme der Resignation/Entzug des Amtes des Pfarrers durch das Bistum Aachen

1962                                   Religionslehrer in Fulda (Bistum Fulda)

1963                                   Verlust der Missio

1966                                   Umzug nach Niederpleis (Bistum Trier)

1978                                   Subsidiar St. Johannes der Täufer, Brohl (Bistum Trier)

1983                                   Subsidiar St. Josef, Kerpen-Brüggen (Erzbistum Köln)

22. April 1991                     verstorben in Eschweiler

Das Erzbistum Köln ist im Rahmen der Aufklärungsarbeiten sehr bemüht, mögliche bisher unbekannte Betroffene zu erreichen. Es nimmt jede (Verdachts-)Meldung von sexualisierter Gewalt sehr ernst und möchte jedem einzelnen Betroffenen die notwendige Hilfe und Unterstützung zukommen lassen. Das Erzbistum Köln ermutigt und bittet daher alle Betroffene und/oder Zeugen, sich an die unten genannten unabhängigen Ansprechpersonen zu wenden: