Geschichte des Bistums Aachen jetzt als Ausstellung erfahrbar

Eine Ausstellung zur Geschichte des Bistums Aachen ist am Montag in der ehemaligen Kirche Sankt Paul eröffnet worden.
Geschichte des Bistums Aachen jetzt als Ausstellung erfahrbar

Eröffneten die Ausstellung ‘Geschichte des Bistums Aachen’: Generalvikar Dr. Andreas Frick (v.l.), Architekt Martin Schlüter, Architekt Peter Schumacher, Kuratorin Anke Asfur und Dr. Beate Sophie Fleck, Leiterin des Diözesanarchivs,–Foto: Bistum Aachen/Anja Klingbeil

Eine Ausstellung zur Geschichte des Bistums Aachen ist am Montag in der ehemaligen Kirche Sankt Paul eröffnet worden. Das 600 Jahre alte Gebäude in Domnähe beherbergt seit 2018 bereits das Diözesanarchiv. „Aachen fehlte bisher ein Ort, an dem wir uns mit der Geschichte des Bistums und des Christentums in der Region beschäftigen“, sagte Generalvikar Andreas Frick am Montag bei der Ausstellungseröffnung.

Drei thematische Stationen der Dauerausstellung sind bisher fertiggestellt. Bis 2025 sollen acht weitere hinzukommen, etwa zur Zeit des Nationalsozialismus und zur Rolle der Frau. Wie die Leiterin des Diözesanarchivs Beate Sophie Fleck erläuterte, wird die Geschichte des 1930 gegründeten Bistums und der Region anhand von Archivmaterial und Objekten erzählt, die auch Brücken in die Gegenwart schlagen. Es gehe nicht darum, den Bistumsschatz oder hochkarätige Kunstwerke zu präsentieren, sondern Geschichte lebendig zu machen.

Ein Beispiel: Eine Marienglocke mit lateinischen Inschriften aus dem 15. Jahrhundert, die nach wechselvoller Geschichte in einer Kirche in Laurenzberg bei Eschweiler hing. 1961 musste die Kirche dem Braunkohlebergbau weichen. „An dieser Glocke lässt sich mit einem Objekt vieles für verschiedene Zielgruppen erläutern“, so Fleck.

Die hohen Glasvitrinen der Ausstellung stehen in den Seitenschiffen der ehemaligen Kirche, während das Bistumsarchiv als Betonkubus in einer Haus-in-Haus-Konstruktion die Mitte des Kirchenraums füllt.

Mit der Ausstellungseröffnung wurde auch die jahrelange Restaurierung von Sankt Paul abgeschlossen. Das seit 15 Jahren nicht mehr für Messen genutzte Kirchengebäude bietet nun außerdem Raum für Veranstaltungen, beispielsweise Lesungen. Während das Bistumsarchiv kein öffentlicher Ort ist, werde durch die Ausstellung und Veranstaltungen die Kirche nun wieder ein Ort, der allen Menschen zugänglich sei, so Andreas Frick.

Anlass der Ausstellungseröffnung ist die Heiligtumsfahrt vom 9. bis 19. Juni, zu der rund 100.000 Pilgerinnen und Pilger in der Stadt erwartet werden. Während der Wallfahrt und des damit verbundenen Bistumsfests ist die Dauerausstellung „Geschichte des Bistums Aachen“ geöffnet. Auch finden Führungen statt. Nach der Heiligtumsfahrt wird die Dauerausstellung für angemeldete Gruppen zugänglich sein.

kna