Lob und Dank aus Kirche und Politik. Zum 75. Geburtstag der Gesellschaft Katholischer Publizistinnen und Publizisten (GKP) gab es neben Würdigung und neuem Namen die Mahnung, an unabhängig-kritischem Journalismus festzuhalten.
Köln – Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, und NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) rufen alle Mitarbeitenden in den Medien auf, ihrer besonderen Verantwortung gerecht zu werden, wenn sie unabhängig und kritisch über Gesellschaft, Politik und Kirche berichten. Zum 75-jährigen Bestehen würdigten sie am Wochenende in Köln die Gesellschaft katholischer Publizistinnen und Publizisten (GKP).
Die weibliche Erweiterung des Namens beschloss die Mitgliederversammlung, um auch in der Bezeichnung deutlich zu machen, „dass sich in der GKP publizistisch tätige christliche Menschen aller Geschlechter vereinen“. Der GKP-Vorsitzende Joachim Frank berichtete zudem, dass der Verband inzwischen 557 Mitglieder hat, so viele wie nie zuvor.
Bischof Bätzing dankte der GKP und betonte: „Es ist gut, dass wir diesen Verband in unserem Land haben, der seit seiner Gründung Medienschaffende zusammenführt, zu wichtigen medienpolitischen Debatten Stellung bezieht und kritisch das Wirken der Kirche begleitet.“ Der Verband sei wichtig in seinem Engagement, „die Stimme des vielfältigen kirchlichen Handelns in der Öffentlichkeit hör- und sichtbar zu machen“, fügte er hinzu: „Der Dienst von Medienschaffenden ist unverzichtbar – für die Gesellschaft und für die Kirche.“
„Unabhängiger Journalismus ist nicht nur elementarer Teil unserer Demokratie – er stärkt die Demokratie“, betonte Ministerpräsident Wüst in seinem Grußwort: „Mehr denn je gilt heute: Grundlegende journalistische Arbeit, aufklärerisches Bewusstsein, Wahrheit statt Fake News, Freiheit statt Indoktrination sind unersetzliche Grundpfeiler des Journalismus.“
Wüst rief die GKP-Mitglieder auf, durch verantworteten Journalismus ihren Beitrag auch zu gesellschaftlichen Debatten zu leisten. Sie sollten sich nicht auf kirchliche Themenbereiche beschränken. Bätzing verwies auf das im Umgang mit Medien vielzitierte „Sagen was ist“ als wichtige Maxime. Doch diese Kurzformel des Journalismus sei „wohl mehr Ideal als alltägliche Realität. Denn wer könnte von sich behaupten, der Wirklichkeit gerecht zu werden?“ Wichtig sei daher eine verantwortungsvolle Annäherung an die Wirklichkeit, um den öffentlichen Diskurs einer informierten Gesellschaft anzuregen.
Ministerpräsident Wüst würdigte die publizistische Bedeutung des Verbandes für die Kirche. Die GKP-Gründung 1948 in Köln habe, geprägt von den schrecklichen Erfahrungen des Kriegs, „für das Zeitgemäße, das Notwendige – für wache Zeitzeugenschaft“ gestanden. Als einziger konfessioneller Berufsverband mit 75-jähriger Geschichte im Medienbereich sei die GKP „bedeutend für die Entwicklung und die Gestaltung der katholischen Medienwelt. Nicht zuletzt auch wegen des Anstoßes für die Gründung einer unabhängigen Katholischen Nachrichten-Agentur 1950.“
Neben Bätzing und der Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, waren Journalistinnen und Journalisten aus mehreren europäischen Ländern zu Gast. Der Münchner Filmemacher Max Kronawitter (61) erhielt für besondere Verdienste die Franz-von-Sales-Tafel der GKP, benannt nach dem Schutzpatron der Medienleute.