Köln: „Bürostuhl-Streit“ im Erzbistum beigelegt

Der viel beachtete „Bürostuhl-Streit“ zwischen dem Erzbistum Köln und seiner früheren Justiziarin ist beigelegt. Das Verfahren wurde durch einen Vergleich beendet.
Köln – Der viel beachtete „Bürostuhl-Streit“ zwischen dem Erzbistum Köln und seiner früheren Justiziarin ist beigelegt. Das Verfahren wurde durch einen Vergleich beendet,

–Symbolfoto:pixabay

Der viel beachtete „Bürostuhl-Streit“ zwischen dem Erzbistum Köln und seiner früheren Justiziarin ist beigelegt. Das Verfahren wurde durch einen Vergleich beendet, wie die Sprecherin des Landgerichts Köln, Nadja Abou Lebdi, auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) mitteilte. Zum Inhalt könne sie keine Auskunft geben. Das Erzbistum Köln erklärte, sich nicht zu Personalangelegenheiten zu äußern. Der Anwalt der Justiziarin reagierte nicht auf eine Anfrage.

In der Auseinandersetzung hatte sich die Juristin in erster Instanz erfolgreich gegen ihre außerordentliche Kündigung gewehrt. Die Mitnahme ihres Bürostuhls ins Homeoffice zu Beginn der Corona-Krise stelle „keinen wichtigen Grund zur Kündigung“ dar, urteilte das Arbeitsgericht Köln. Zudem sei eine Versetzung der längerfristig erkrankten Mitarbeiterin in den Ruhestand ungültig.

Abgelehnt wurde hingegen eine Schmerzensgeldforderung der Frau in Höhe von mindestens 50.000 Euro. Das Gericht folgte nicht der Argumentation des Anwalts, wonach seine Mandantin über Jahre hinweg Missbrauchsakten habe bearbeiten müssen, mit dieser Tätigkeit zunächst alleingelassen und bei einer Befragung für eine Missbrauchsstudie retraumatisiert worden sei.

Sowohl die Justiziarin als auch das Erzbistum Köln legten gegen die Entscheidung Berufung ein. Ein Ende März angesetzter Verhandlungstermin vor dem Landesarbeitsgericht war auf Antrag beider Parteien aufgehoben worden.

kna