Der frühere Präsident des Zentralkomitees deutscher Katholiken, Thomas Sternberg, wendet sich gegen Einsparungen bei den katholischen Akademien.
Freiburg – Der frühere Präsident des Zentralkomitees deutscher Katholiken, Thomas Sternberg, wendet sich gegen Einsparungen bei den katholischen Akademien und fürchtet einen dramatischen Bedeutungsverlust der Bildungshäuser. In einem Beitrag für die in Freiburg erscheinende Zeitschrift „Herder Korrespondenz“ (Juli) warnt er vor Mittelkürzungen, der Abwicklung oder gar einer „Akademiezerstörung“. Die katholischen Bildungshäuser ständen in vielen deutschen Diözesen ganz oben auf der Sparliste, kritisiert er.
Sternberg leitete fast 30 Jahre lang die Katholische Akademie Franz-Hitze-Haus in Münster. Er würdigt die Akademien als wichtige Orte des Austauschs. Sie seien der richtige Ort, um politische, wissenschaftliche, kulturelle und gesellschaftspolitische Fragen zu diskutieren und in Dialog mit Kirche und Religion zu bringen.
Aktuell drohten aber viele Häuser unter die Räder des Sparkurses in den Bistümern zu geraten, befürchtet Sternberg. Akademien als kirchlich geprägte Räume, in denen Politiker, Manager oder Künstler eine Beheimatung fänden, müssten aber unbedingt erhalten und gestärkt werden. Auch für die Vermittlung wissenschaftlicher Theologie seien die Akademien unverzichtbar. Sternberg betont, die „gegenwärtigen Abwicklungstendenzen“ ließen nur wenig Hoffnung, „dass die große Idee der kirchlichen Akademiearbeit noch als wichtige Aufgabe der Bistümer angesehen wird“.
Bundesweit gibt es aktuell rund 20 unterschiedlich große katholische Akademien; hinzu kommen ähnlich arbeitende evangelische Bildungshäuser. Entstanden sind die Akademien nach dem Zweiten Weltkrieg.