Frühere Woelki-Vertraute streitet weiter mit Erzbistum Köln

Die abgesetzte Geschäftsführerin der von Kardinal Rainer Maria Woelki geförderten Kölner Hochschule für Katholische Theologie (KHKT), Martina Köppen, streitet weiter mit dem Erzbistum Köln.
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Bild von Sang Hyun Cho auf Pixabay

Die abgesetzte Geschäftsführerin der von Kardinal Rainer Maria Woelki geförderten Kölner Hochschule für Katholische Theologie (KHKT), Martina Köppen, streitet weiter mit dem Erzbistum Köln. Das Landgericht Köln hob einen am Dienstag angesetzten Güte- und Verhandlungstermin auf. Grund seien anhaltende Vergleichsverhandlungen, sagte eine Sprecherin der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

In dem Verfahren strebt Köppen nach Angaben ihres Anwalts Thomas Prenzel unter anderem die Feststellung an, dass keine schwere Pflichtverletzung vorgelegen habe, die eine fristlose Kündigung habe rechtfertigen können. Köppen wurde im Oktober 2022 mit sofortiger Wirkung als Geschäftsführerin der „Stiftung zur Förderung von Bildung, Wissenschaft und Forschung im Erzbistum Köln“ abgelöst, der Trägerstiftung der Hochschule. Auch als Hochschul-Kanzlerin wurde sie abgesetzt. Die Juristin, die früher das Katholische Büro Berlin-Brandenburg leitete und die Woelki aus seiner Zeit als Berliner Erzbischof persönlich kennt, war extra für das Hochschulprojekt an den Rhein gekommen.

2020 hatte das Erzbistum die Hochschule der Steyler Missionare in Sankt Augustin übernommen und baut diese als KHKT in Köln neu auf. Kritiker werfen Woelki vor, hier eine nicht notwendige Einrichtung mit ungeklärter Finanzierung als konservatives Gegengewicht zur Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Bonn errichten zu wollen. Die Stiftung hat kürzlich einen Businessplan vorgelegt, der eine Finanzierung aus Spenden und Kirchensteuermitteln vorsieht. Darüber muss der Kirchensteuer- und Wirtschaftsrat des Erzbistums noch beraten.

Köppens Anwalt sagte Mitte März der Katholischen Nachichten-Agentur (KNA), bis Frühjahr 2022 seien die kaufmännischen Angelegenheiten der Stiftung in enger Abstimmung mit den zuständigen Fachabteilungen des Erzbistums geregelt worden. Danach habe das Erzbistum darauf bestanden, dass die Stiftung dies alleine übernehme, ohne dass diese aber dafür personell und sachlich ausgestattet gewesen sei. Die Aufwendungen für einzustellendes Personal oder externe Experten wären zu hoch gewesen. Die Unterstützung des Stiftungsrates habe zudem gefehlt, mit dieser Situation umzugehen. Das Erzbistum wollte sich dazu nicht äußern.