Das Festival Europäische Kirchenmusik beginnt am Freitag in Schwäbisch Gmünd und lädt unter dem Leitwort „Das Wunderbare“ zu Konzerten, Workshops, Vorträgen und Musikprojekten ein.
Schwäbisch Gmünd – Das Festival Europäische Kirchenmusik beginnt am Freitag in Schwäbisch Gmünd und lädt unter dem Leitwort „Das Wunderbare“ zu Konzerten, Workshops, Vorträgen und Musikprojekten ein. Bis 6. August treten Chöre, Ensembles, Solisten und Orchester auf. Die Stile reichen von barocker bis zu zeitgenössischer Musik, Gospel, aber auch Musik mit Rock-, Pop- und Jazzelementen. Dazu stehen Künstlergespräche und Fachdiskussionen, ein Wettbewerb für Orgelimprovisation und ein Meisterkurs Chordirigieren auf dem Programm.
Eröffnet wird das Festival am Freitag mit einem ökumenischen Gottesdienst unter Leitung des katholischen Rottenburger Bischofs Gebhard Fürst, musikalisch gestaltet von den Rottenburger Domsingknaben. Der Chor führt Werke von Maurice Durufle und Max Reger auf und präsentiert erstmals das Gewinner-Werk des Kompositionswettbewerbs. Eine weitere Uraufführung ist am 19. Juli mit dem Oratorium „Todtenfeldt“ des Schweizer Komponisten Ulrich Gasser zu hören.
Das Festival besteht seit 1989 und will „die für den Menschen wesentlichen Fragen musikalisch thematisieren“. Intendant Klaus Stemmler sagte der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA), das Festival wolle eine Unterbrechung im Alltag schaffen. „Ruhe statt Hektik, Besonnenheit statt Zerstreuung und Raum, auf die Wurzeln und Existenzielles zurück zu kommen“, sagte Stemmler. „Das Transzendente, Spirituelle, Gotteserfahrung, Übernatürliches, Unerklärliches und Begeisterndes wirken mit und durch Musik, gerade in unserer durchrationalisierten Welt“, teilten die Veranstalter am Montag auf Anfrage mit.
Das Festival biete Angebote weit über Kirchenmusik als im engen Sinne Musik im Gottesdienst hinaus: „Wir verstehen darunter Musik in der Kirche und Projekte, die sich in einem sakralen Raum umsetzen lassen“, sagte Stemmler.
Träger des Festivals ist die Stadt. Sie arbeitet mit den Kirchen zusammen. Die Konzerte finden an acht Spielorten in und um Schwäbisch Gmünd statt, viele davon in Kirchen. Die Veranstalter erwarten rund 10.000 Besucher.
Stemmler betonte: „Die Kirchen sehen uns als große Chance, mit Menschen in Kontakt zu kommen, die den Bezug zu ihnen verloren haben.“ Mitte der 1990er Jahre sei das anders gewesen. Damals sei das Festival mit Spielstätten in Kirchen „eher als störendes Element“ wahrgenommen worden, das die Gottesdienstordnung durcheinander bringe.