Stiftung fordert mehr Selbstbestimmung für Frauen weltweit

Die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) mahnt zu mehr Selbstbestimmung von Frauen und Geschlechtergerechtigkeit weltweit.
Stiftung fordert mehr Selbstbestimmung für Frauen weltweit

Symbolbild von Quang Nguyen vinh auf Pixabay

Die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) mahnt zu mehr Selbstbestimmung von Frauen und Geschlechtergerechtigkeit weltweit. Sie seien „zwei der entscheidenden Faktoren für eine nachhaltige Bevölkerungsentwicklung“, betonte die Stiftung am Dienstag am Tag der Weltbevölkerung. Noch immer leide weltweit ein Viertel aller Frauen und Mädchen unter Fremdbestimmung und Gewalt. Nach Zahlen von 2001 werde zudem eines von fünf Mädchen verheiratet, bevor es das 18. Lebensjahr vollende.

Aktuell seien von den schätzungsweise rund acht Milliarden Menschen fast vier Milliarden Frauen. „Die Hälfte der Weltbevölkerung ist weiblich und kämpft seit Jahrzehnten für die volle Anerkennung und Umsetzung ihrer Gleichstellung„, so die Stiftung. Die UN hätten zwar in ihrer Agenda 2030 die Geschlechtergerechtigkeit als eines der nachhaltigen Entwicklungsziele ausgemacht. Allerdings habe es etwa wegen der Corona-Pandemie und einiger nationaler Gesetzgebungen „alarmierende Rückschritte“ in der Umsetzung gegeben.

Die Stiftung lenkte den Blick auch auf Teenagerschwangerschaften: Zwar sinke die absolute Zahl der Geburten von Mädchen im Alter von 15 bis 19 Jahren, doch liege sie in Süd- und Ostafrika nach UN-Angaben immer noch bei 100 Geburten je 1.000 Mädchen (Stand 2020). Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation sterben weltweit täglich fast 800 Frauen an Komplikationen während Schwangerschaft und Geburt, fast 90 Prozent davon im Globalen Süden.

Die stellvertretende DSW-Geschäftsführerin Angela Bähr betonte, dass frühe Verheiratungen und Schwangerschaften für Mädchen oft das Ende ihrer Schulausbildung bedeuteten. Somit verringere sich ihre Chance auf eine Berufsausbildung und ein eigenes Einkommen.

Sexualaufklärung, Bildung und eine stärkere politische Teilhabe von Frauen seien Kernelemente einer feministischen Entwicklungspolitik – diese müsse allerdings auch entsprechend finanziert werden. „Wir fordern daher den Deutschen Bundestag nachdrücklich auf, die für das Bundesentwicklungsministerium geplante Einsparung von 5,3 Prozent abzulehnen“, forderte Bähr.

kna