Misereor fordert kontinuierliche Anstrengungen gegen den Hunger

Der Hauptgeschäftsführer des katholischen Hilfswerks Misereor, Pirmin Spiegel, fordert kontinuierliche Anstrengungen und ausreichend Geld gegen den weltweiten Hunger.
Misereor fordert kontinuierliche Anstrengungen gegen den Hunger

Misereor-Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel. Foto: Misererior

Der Hauptgeschäftsführer des katholischen Hilfswerks Misereor, Pirmin Spiegel, fordert kontinuierliche Anstrengungen und ausreichend Geld gegen den weltweiten Hunger. „Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit darf in ihren Bemühungen im Kampf gegen den globalen Hunger nicht nachlassen. Es ist keine Zeit für Kürzungen, sondern Zeit für eine überzeugte Politik an der Seite der Armen und mit ihnen“, erklärte Spiegel am Mittwoch in Aachen. Anlass war der Welternährungsbericht der Vereinten Nationen, der am selben Tag in Rom veröffentlicht worden war.

Demnach stieg seit der Corona-Pandemie die Zahl der Hungernden weltweit stark: Im vergangenen Jahr litten rund ein Fünftel mehr Menschen an Hunger. Im Mittel hungerten 735 Millionen Menschen. Das sind 122 Millionen mehr als im Vor-Corona-Jahr 2019. Zudem hatten 2,4 Milliarden Menschen im vergangenen Jahr keinen gesicherten, andauernden Zugang zu Essen. Das entspricht 29,6 Prozent der Weltbevölkerung. Sollte die Entwicklung anhalten, ist das Ziel, den weltweiten Hunger bis 2030 zu beenden, laut Bericht nicht mehr erreichbar. Grund für den Anstieg seien die Pandemie, wiederholte Extremwetter und Konflikte wie der Ukraine-Krieg.

„Die Zahlen reflektieren die Berichte unserer Projektpartner, dass steigende Preise andere Krisen verschärft haben“, betonte Spiegel. „Beispielsweise verdoppelte sich der Preis von Brot im Libanon und in Syrien, und es wurde für unsere Partnerorganisationen zunehmend schwerer, bezahlbare Nahrungshilfen zu beschaffen.“

Auch die Aktion gegen den Hunger forderte mehr Engagement von der internationalen Gemeinschaft. „Die globale Hungerkrise ist das Ergebnis eines gescheiterten Ernährungssystems, das ungerecht und nicht nachhaltig ist. Die internationale Gemeinschaft ist nun gefragt, ausreichend finanzielle Mittel für die akute Hungerbekämpfung sicherzustellen, und die dringend notwendige Transformation der Ernährungssysteme voranzubringen“, forderte Geschäftsführerin Helene Mutschler.

kna