Die Bischöfe der russisch-orthodoxen Kirche sind am Mittwoch bei Moskau zu einer Vollversammlung zusammengekommen.
Moskau – Die Bischöfe der russisch-orthodoxen Kirche sind am Mittwoch bei Moskau zu einer Vollversammlung zusammengekommen. Die letzte solche Bischofstagung fand im Februar 2015 statt. Wegen der Corona-Pandemie war ein für 2021 geplantes Bischofskonzil abgesagt worden. Bei der jetzigen Versammlung sollen laut Moskauer Patriarchat aktuelle Kirchenthemen erörtert werden. Auf der Tagesordnung steht unter anderem ein Bericht des Kirchenoberhaupts, Patriarch Kyrill I.
Der Metropolit von Ungarn, Hilarion, soll über die „Entstellung der orthodoxen Kirchenlehre“ durch das Ökumenische Patriarchat von Konstantinopel sprechen. Kyrill I. hatte Hilarion im Juni 2022 als Chef des Außenamtes der russisch-orthodoxen Kirche abgesetzt und nach Budapest geschickt. Der Metropolit leitet aber weiter die biblisch-theologische Kommission der Kirche.
Zu der Versammlung im Dreifaltigkeitskloster von Sergijew Possad werden weniger Bischöfe als in der Vergangenheit erwartet, da sich die ukrainisch-orthodoxe Kirche im Mai 2022 vom Moskauer Patriarchat losgesagt hat; eine Folge der Unterstützung der russisch-orthodoxen Kirche für Moskaus Angriffskrieg gegen die Ukraine.
Die russisch-orthodoxe Kirche ist die größte orthodoxe Nationalkirche weltweit. Allein in Russland zählt sie mehr als 300 Bistümer. Hinzu kommen Dutzende Diözesen im Ausland, darunter zwei in Deutschland.