Churer Bischof Bonnemain bleibt trotz Altersgrenze im Amt

Der Churer Bischof Joseph Maria Bonnemain wird am Mittwoch (26. Juli) 75 Jahre alt.
Chur – Der Churer Bischof Joseph Maria Bonnemain wird am Mittwoch (26. Juli) 75 Jahre alt. Er erreicht damit jene Altersgrenze, mit der Bischöfe dem Papst gemäß dem Kirchenrecht ihren Amtsverzicht anbieten müssen. Allerdings gab ihm der Vatikan bereits zu seinem Antritt im März 2021 schriftlich, Franziskus wünsche mit Blick auf die diffizile Lage in dem seit Jahren zerstrittenen Schweizer Bistum, dass Bonnemain mindestens fünf Jahre im Amt bleibt, sofern seine Gesundheit es zulasse.

(Symbolfoto: marcelkessler/ Pixabay)

Der Churer Bischof Joseph Maria Bonnemain wird am Mittwoch (26. Juli) 75 Jahre alt. Er erreicht damit jene Altersgrenze, mit der Bischöfe dem Papst gemäß dem Kirchenrecht ihren Amtsverzicht anbieten müssen. Allerdings gab ihm der Vatikan bereits zu seinem Antritt im März 2021 schriftlich, Franziskus wünsche mit Blick auf die diffizile Lage in dem seit Jahren zerstrittenen Schweizer Bistum, dass Bonnemain mindestens fünf Jahre im Amt bleibt, sofern seine Gesundheit es zulasse.

Bonnemain hat einen Ruf als Versöhner

Bonnemain ist ausgebildeter Arzt und arbeitete auch als Krankenhausseelsorger. Geistlich stammt er aus dem konservativen Opus Dei. Geboren und aufgewachsen ist er in Barcelona. Er studierte in Zürich Medizin, in Rom Theologie und ist seit vier Jahrzehnten in der Churer Bistumsleitung tätig. Zuletzt war er viele Jahre Bischofsvikar und damit für die Beziehungen zwischen dem Bistum Chur und den Kantonen zuständig. Er hat einen Ruf als Versöhner, auch im progressiven Flügel.

Schon seit Ende der 80er Jahre ist das Bistum Chur von innerkirchlichen Spannungen und Polarisierung zwischen konservativ und liberal geprägt. Das Schweizer Staatskirchenrecht räumt den Laien mehr Mitbestimmung ein, als im allgemeinen Kirchenrecht vorgesehen ist.

Unter Huonder brachen die Konflikte wieder auf

Das sorgte in den Amtszeiten der sehr konservativen Bischöfe Wolfgang Haas (1988/90-1997) und Vitus Huonder (2007-2019) für viele Konflikte. Haas‘ Nachfolger Amedee Grab (1997-2007) gelang es als Schlichter, die Wogen zwischen Bischof und Kirchenvolk weitgehend zu glätten. Unter Huonder brachen die Konflikte jedoch wieder auf.

Bonnemain hat diese unruhige Zeit selbst in verschiedenen Funktionen mitgeprägt und kennt die Konfliktlinien besser als jeder mögliche Kompromisskandidat von außen. Als Bischof wolle er die Herzen umbauen, so der gelernte Mediziner nach seinem Amtsantritt. Dafür waren in den vergangenen Jahren aber auch personelle Schnitte nötig.

kna