Die Überreste von Hamburgs ältestem erhaltenem Gebäude, dem ehemaligen Stadttor, können wieder besichtigt werden.
Das ringförmige Turmfundament aus dem 12. Jahrhundert mit seinen 19 Metern Durchmesser ist das älteste erhaltene Gebäude Hamburgs. –Foto: AMH/Michael Pfisterer
Hamburg – Die Überreste von Hamburgs ältestem erhaltenem Gebäude können wieder besichtigt werden. Nach dreijähriger Neugestaltung wurde das „Museum – die Bischofsburg“ am Domplatz am Mittwoch neu eröffnet. In dem unterirdischen Schauraum ist das Fundament eines steinernen Turms aus dem 12. Jahrhundert zu sehen.
Neuesten Forschungen zufolge handele es sich um Überreste des ältesten Hamburger Stadttores, erklärte Landesarchäologe Rainer-Maria Weiss. „Damit befinden wir uns hier in dem Monument, das im Hamburg-Wappen dargestellt ist.“ Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda (SPD) sagte, das Denkmal gebe Einblick in eine Zeit, die ansonsten im Stadtbild nicht mehr sichtbar sei.
Der Steinkreis mit 19 Metern Durchmesser war überraschend bei Bauarbeiten in den 1960er Jahren entdeckt worden. Damals wurde er als Fundament eines mehrgeschossigen Wohnturms des Erzbischofs aus dem 11. Jahrhundert gedeutet und dementsprechend als Bischofsburg bezeichnet. Neue Ausgrabungen vor einigen Jahren führten jedoch zu der Stadttor-Hypothese. Diese müsse durch weitere Grabungen und einen etwaigen Fund des zweiten Torturms bestätigt werden, so Weiss.
Das Fundament wurde mit einer Lichtinstallation neu in Szene gesetzt. Infotafeln dokumentieren zum einen die Ausgrabung und geben zum anderen Aufschluss über die neuesten Forschungsergebnisse zu Hamburgs mittelalterlicher Geschichte. Der Domplatz ist einer der wichtigsten historischen Orte der Stadt. Vor rund 1.200 Jahren lag dort die Keimzelle der heutigen Metropole, die sogenannte Hammaburg.
Der Schauraum ist eine Filiale des Archäologischen Museums Hamburg. Der Eintritt ist kostenlos. Der Zugang erfolgt über eine Eisdiele.
