Papst Franziskus verzichtet am nächsten Mittwoch auf die übliche Generalaudienz. Das gab der Vatikan ohne Angabe von Gründen bekannt.
Vatikanstadt – Papst Franziskus verzichtet am nächsten Mittwoch auf die übliche Generalaudienz. Das gab der Vatikan ohne Angabe von Gründen am Donnerstag bekannt. Das Mittagsgebet zu Mariä Himmelfahrt am Dienstag werde aber stattfinden, hieß es. Das Fest ist in Italien nationaler Feiertag. Am Donnerstag will Franziskus den Präsidenten Madagaskars, Andry Rajoelina, empfangen.
Grund für das Auslassen der Generalaudienz dürfte ein spezieller Anlass sein: Am 15. August begehen die Italiener auch den „Ferragosto“. Rund um diesen Termin steht das öffentliche Leben in Rom weitgehend still. Ärzte lehnen Patienten ab und bitten sie, erst im September zu kommen. Ämter haben geschlossen oder sind allenfalls minimal besetzt. Viele Geschäfte und Restaurants lassen die Rollläden herunter. In etlichen katholischen Pfarreien wird die Zahl der Gottesdienste reduziert.
Erfinder der Augustruhe war der römische Kaiser Augustus. Er soll bereits im Jahr 18 vor Christus die „Feriae Augusti“ eingeführt haben. Die Römer sollten in der heißesten Zeit des Jahres Tage der Erholung genießen. Ursprünglich, so findet sich in einigen Quellen, lag der Termin auf dem 1. August und wurde später mit Mariä Himmelfahrt zusammengelegt. Den Brauch, an diesem Tag aus den Städten hinaus aufs Land zu fahren, führten Jahrhunderte später die italienischen Faschisten ein. Mit ermäßigten Zugtickets sollten die Italiener so die Schönheit ihrer Heimat erkunden.