Die Klimaschutz-Aktivistin Luisa Neubauer kritisiert die Art der Aktionen der „Letzten Generation“.
Berlin – Die Klimaschutz-Aktivistin Luisa Neubauer kritisiert die Art der Aktionen der Protestgruppe „Letzten Generation“. Neubauer sagte dem Portal watson (Samstag): „Politischer Wandel kommt nicht kategorisch schneller, indem man zu radikaleren Maßnahmen greift.“ Vielmehr komme es darauf an, strategisch zu handeln. „Es ist nicht immer wirksamer, wenn man doller draufhaut“, so Neubauer. „Es kann auch wirksamer sein, wenn etwas ganz leise und unverhofft aus unerwarteten Ecken kommt“, fügte die Fridays-for-Future-Aktivistin hinzu.
Sie verstehe zwar, dass Menschen wütend seien, wenn die Bundesregierung aus ihrer Sicht zu wenig für den Klimaschutz tue. „Und ich finde es sehr besorgniserregend, dass junge wie alte Menschen so verzweifelt sind, dass sie sich nicht anders zu helfen wissen, als sich auf die Straße zu kleben.“ Sie glaube aber, „dass es ein Missverständnis darüber gibt, wie Wandel passiert und wie man ihn beschleunigt“.
Wenn man sich zum Beispiel für ein Tempolimit einsetze, sei es wirkungsvoller, „eine Runde FDP-Wähler zu finden, die sich davon überzeugen lässt und dafür einsteht, als noch eine Straßenblockade“. Es gebe zwar „Momente, in denen disruptiver Ungehorsam total wirksam sein kann“, gab sich die 27-Jährige überzeugt. „Aber wir haben bislang keinen Anlass, davon auszugehen, dass er kategorisch wirksamer ist“, fügte sie hinzu. „Und wir müssen bedenken, dass gewisse Aktionen Menschen und politische Entscheidungsträger im schlimmsten Fall auch abschrecken können.“