Expertin: Neue Ideen für den Klimaschutz

Trotz vieler problematischer Entwicklungen sieht die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz, Sabine Riewenherm, auch Hoffnung für den Klimaschutz. Insbesondere junge Menschen brächten neue, kreative Ideen ein,
Trotz vieler problematischer Entwicklungen sieht die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz, Sabine Riewenherm, auch Hoffnung für den Klimaschutz. Insbesondere junge Menschen brächten neue, kreative Ideen ein,

Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz, Sabine Riewenherm –Foto: © Feisel Grombali

Trotz vieler problematischer Entwicklungen sieht die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz, Sabine Riewenherm, auch Hoffnung für den Klimaschutz. Insbesondere junge Menschen brächten neue, kreative Ideen ein, sagte sie in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). So funktioniere die Erfassung von Wäldern inzwischen gut mittels Künstlicher Intelligenz (KI); „ebenso gibt es KI-gesteuerte Programme auf Windkraftanlagen, die für eine Unterbrechung sorgen, wenn sich Vogel- oder Fledermausschwärme nähern. Mithilfe solcher modernen Methoden können wir schneller reagieren.“

Riewenherm äußerte sich zum 30-jährigen Bestehen des Bundesamtes, das am 16. August 1993 seine Arbeit aufgenommen hatte. Inzwischen sei die Botschaft, dass Naturschutz wichtig sei, „überall angekommen“, fügte sie hinzu. Die Expertin warb dafür, nicht „nur Krisenstimmung zu verbreiten. Dann denken die Menschen, dass sie nichts machen können. Natürlich können wir etwas machen.“

Für unterschiedliche Lebensbereiche gebe es viele sinnvolle Tipps, betonte Riewenherm. „Wenn man beispielsweise einen Garten hat, ermöglichen vielfältige Strukturen eine hohe Biodiversität.“ Dagegen sehe man den Einsatz von Mährobotern beim Bundesamt „mit großer Sorge, denn die sind nicht nur für Igel gefährlich. Wenn überhaupt, sollte man sie höchstens tagsüber laufen lassen.“

Ein Vorteil am naturnahen Garten sei, dass man sich besser auf Wassermangel einstellen kann. „Da ist es von Vorteil, Pflanzen zu nutzen, die nicht ganz so große Wasserschlürfer sind“, erklärte die Expertin.

Auf politischer Ebene reiche es nicht aus, Schutzgebiete anzulegen. „Wir müssen auch etwa Klimakorridore in genutzten Bereichen anlegen, damit die Arten wandern und sich anpassen können.“ Eine Annäherung sei zwischen Landwirtschaft und Naturschutz zu beobachten. „Das Bewusstsein ist bei vielen Menschen und Interessengruppen vorhanden“, sagte Riewenherm. „Schwierig wird es, wenn es an die Umsetzung geht“.

kna