Islamischer Rat warnt vor israelischer Kontrolle des Tempelbergs

Der für den Jerusalemer Tempelberg zuständige Oberste Islamische Fatwa-Rat hat vor einer wachsenden Kontrolle Israels über die heilige Stätte gewarnt.
Islamischer Rat warnt vor israelischer Kontrolle des Tempelbergs

(Symbolfoto: Tom Tihanyi/Pixabay)

Der für den Jerusalemer Tempelberg zuständige Oberste Islamische Fatwa-Rat hat vor einer wachsenden Kontrolle Israels über die heilige Stätte gewarnt. Der Tempelberg, auf dem der islamische Felsendom und die Al-Aksa-Moschee stehen, sei „in einem schmerzhaften und gefährlichen Zustand“, weil die Besatzungsmacht Israel schrittweise daran arbeite, den Bau eines „dritten jüdischen Tempels“ voranzutreiben, heißt es laut Bericht der palästinensischen Nachrichtenagentur „Wafa“ in einer Erklärung des islamischen Gelehrtenrats (Donnerstag).

Der Tempelberg, arabisch Haram al-Scharif, wo in der Antike der erste und der zweite jüdische Tempel standen, gilt auch den Muslimen als heiliger Ort. Sie verbinden damit unter anderem die in der Tradition überlieferte Himmelsreise des Propheten Mohammed.

Die regelmäßigen Besuche jüdischer Gläubiger, die der Rat als „Erstürmung“ bezeichnete, änderten nichts an dem bestehenden rechtlichen und religiösen Status quo des Tempelbergs als islamische Stätte für Muslime weltweit. Diesen werde man „mit aller Kraft verteidigen“. Der Ratsvorsitzende, der Großmufti von Jerusalem und den palästinensischen Gebieten Scheich Mohammed Hussein, verurteilte die Angriffe auf islamische Symbole und heilige Stätten.

Scharfe Kritik übte der Rat zudem an der Zerstörung palästinensischer Häuser, der Enteignung palästinensischer Ländereien und weiteren israelischen Maßnahmen. Ferner bekräftigte er sein Verbot der Teilnahme an den bevorstehenden Kommunalwahlen, da die israelische Stadtverwaltung ein Arm der Besatzungsmacht bei der Umsetzung von Siedlungsprojekten sei, der die palästinensischen Einwohner in ihren Lebens- und Wohnmöglichkeiten einschränke.

„Die Stadt Jerusalem ist besetzt, sie ist arabisch und islamisch, und dies wird durch internationale Gesetze bestätigt, die Jerusalem und den Rest der palästinensischen Gebiete als besetzt betrachten“, so der Rat laut Bericht.

kna