Knapp zwei Jahre nach der Gründung eines Betroffenenbeirats im Bistum Essen wird das Gremium neu aufgestellt.
Essen – Knapp zwei Jahre nach der Gründung eines Betroffenenbeirats im Bistum Essen wird das Gremium neu aufgestellt. Es soll in Kürze von allen beim Bistum registrierten Betroffenen neu gewählt werden, wie das Ruhrbistum am Dienstag mitteilte. Eine entsprechende Vereinbarung hätten Betroffene sexualisierter Gewalt und der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck unterzeichnet.
Demnach will die Diözese für den Betroffenenbeirat jährlich rund 90.000 Euro zur Verfügung stellen. Zudem soll ein hauptamtlicher Referent die Arbeit des Gremiums unterstützen. Der Betroffenenbeirat setzt sich laut Bistum für die Interessen von Betroffenen sexuellen Missbrauchs ein und trägt ihre Anliegen in die innerkirchlichen Debatten und in die Öffentlichkeit.
Die Vereinbarung wurde am Samstag bei einem Treffen von Betroffenen mit Overbeck in Essen vorgestellt, wie es hieß. Das Bistum habe zum zweiten Mal alle derzeit bekannten Betroffenen eingeladen. Bei der ersten Zusammenkunft vor zwei Jahren sei die Gründung eines Betroffenenbeirates angestoßen worden, der nach einem längeren Prozess strukturelle und inhaltliche Grundlagen sowie Ziele für die Arbeit eines solchen Gremiums festgelegt habe.
„Wir waren und sind auf einem gemeinsamen Lernweg“, erklärte Overbeck. Die Mitglieder des ersten Betroffenenbeirats hätten Pionierarbeit geleistet. Zwar beruhe die Einrichtung eines solchen Gremiums grundsätzlich auf einer Vereinbarung, die die Deutsche Bischofskonferenz mit dem Missbrauchsbeauftragten der Bundesregierung geschlossen habe. Dennoch hätten viele Detailfragen für die konkrete Situation im Bistum Essen geklärt werden müssen. „Die Arbeit des bisherigen Betroffenenbeirates verdient höchsten Respekt“, so Overbeck.