Die Vatikanbank hat Vorwürfe aus der ukrainischen Regierung kategorisch dementiert, wonach es bei ihr Geldanlagen aus Russland gebe.
Vatikanstadt – Die Vatikanbank hat Vorwürfe aus der ukrainischen Regierung kategorisch dementiert, wonach es bei ihr Geldanlagen aus Russland gebe. Ein Berater von Präsident Wolodymyr Zelensky, Mychajlo Podoljak, hatte in einem TV-Interview gesagt, der Vatikan könne kein Vermittler zwischen Russland und der Ukraine sein, da er zu russlandfreundlich sei. Zudem gebe es „Geldanlagen aus der Russischen Föderation bei der Vatikanbank“, die man genauer untersuchen müsse.
Daraufhin erklärte das vatikanische Geldinstitut am Samstag: „Das IOR empfängt kein Geld aus Russland und investiert auch kein Geld aus Russland.“ Weiter hieß es: „Das IOR weist mit Nachdruck die Unterstellungen des Beraters zurück, wonach das IOR russisches Geld investiere.“ Ein solches Verhalten wäre im Übrigen „unmöglich angesichts der stringenten Richtlinien des IOR und der internationalen Sanktionen“.
Kunden, die keine enge Beziehung zum Vatikan und zur katholischen Kirche haben, nehme die Vatikanbank gar nicht erst an, heißt es in der Mitteilung. Zudem nehme das IOR die Dienste internationaler Partnerbanken in Anspruch, die von untadeligem Ruf seien und sich an die internationalen Normen hielten. „Medienberichte in gegenteiligem Sinn entbehren jeglicher Grundlage und sind mithin als nichtig zu betrachten“, so die Vatikanbank.
Das im Vatikan ansässige Geldinstitut hat nach eigenen Angaben 117 Angestellte und verwaltet Geld und Finanzanlagen von knapp 13.000 kirchlichen Kunden im Gesamtvolumen von rund 5 Milliarden Euro. Aufgabe des 1942 gegründeten „Instituts für die religiösen Werke“ ist die Verwaltung von Finanzen und Immobilien, die für religiöse oder wohltätige Zwecke bestimmt sind.
Der Nettogewinn des IOR belief sich für 2022 nach eigenen Angaben auf 29,6 Millionen Euro. Im Vorjahr waren es 18,1 Millionen. Von dem Gewinn fließen rund 5 Millionen Euro als Dividende an den Papst.