Die Hauptursache von Langeweile ist nach den Worten des Wiener Bildungspsychologen Thomas Götz die fehlende Sinnhaftigkeit.
München – Die Hauptursache von Langeweile ist nach den Worten des Wiener Bildungspsychologen Thomas Götz die fehlende Sinnhaftigkeit. „Es gibt das Gefühl, dass die Dinge, die man tut, im Kern nicht erfüllend sind“, sagte der Wissenschaftler der „Süddeutschen Zeitung“ (Montag). Vielbeschäftigt zu sein, schließe dies nicht aus. Man könne sich auch langweilen, wenn man sehr viel zu tun habe. – Götz forscht dem Blatt zufolge zum Thema Langeweile in der Schule und zu Emotionen im Lern- und Leistungskontext.
Langeweile sei ein Signal, „dass das, was wir gerade tun, für uns keine Relevanz hat. Deswegen fühlt sich Langeweile auch negativ an und treibt uns zu neuen Dingen“, erläuterte Götz. Dies führe aber nicht automatisch dazu, dass man etwas Positives mache. Langeweile bringe viele negative Dinge wie etwa Kriminalität hervor. Viele Täter sagten etwa, dass sie die Straftat aus Langeweile begangen hätten.
„Man weiß auch, dass Langeweile zu ungesundem Essverhalten führt, zu mehr Drogenkonsum, zu vermehrtem Rauchen – bis hin zur Depression“, führte der Psychologe aus. Oft werde Langeweile romantisiert, als ob es sich um etwas Gutes handle oder diese zu mehr Kreativität führe. Dabei handle es sich eigentlich um einen Zustand, den man vermeiden sollte. „Und in Schulen ohnehin.“