Die mediale Selbstinszenierung der „Letzten Generation“ fußt nach Ansicht von Werbeberater Christian Mikunda vor allem auf der Stilisierung als Opfer.
Berlin – Die mediale Selbstinszenierung der „Letzten Generation“ fußt nach Ansicht von Werbeberater Christian Mikunda vor allem auf der Stilisierung als Opfer. „Die von den sogenannten Klimaklebern intendierte Bildsprache erinnert nicht zufällig an Heiligendarstellungen vergangener Jahrhunderte“, sagte Mikunda der „Welt “ (Montag). „Das beginnt beim Sitzen mit verschränkten Beinen, dem gerade durchgedrückten Rücken und auf einigen Aufnahmen sieht man zudem, wie Aktivisten den Kopf nach hinten neigen. Dieses Freigeben der Kehle ist ein Zeichen der ultimativen, aber auch stolzen Aufgabe gegenüber dem Feind. In solchen Posen werden sonst Märtyrer dargestellt.“
Die Inszenierung von „Fridays for Future“ basiert nach den Worten des Experten auf den Codes „Glory und Power“. Das lasse sich an Greta Thunberg studieren. Beachtlich seien etwa ihre Darstellungen am Cover der Zeitschriften „Vogue“ und „Time“, so Mikunda. „Einmal wird sie als eine Art edle Wilde porträtiert, die im Wald ein Pferd füttert. ‚Time‘ stellte sie hingegen als eine Art Renaissance-Dame dar.“
Diese glorienhafte Attitüde werde auch von Thunberg selbst bemüht, etwa, indem sie mit einem Segelschiff zur UN-Vollversammlung in New York anreiste. „Solche Bilder transportieren eine romantische Überhöhung der eigenen Person.“ Ergänzt werde diese Selbstdarstellung durch den „Code Power“. „Den ruft Thunberg ab, indem sie manchmal zornig auftritt. Dass sie auf der UN-Versammlung das wütende Statement ‚Shame on you‘ an die Staatschefs richtete, war in dieser Tonalität kein Ausrutscher und sicher kein Zufall. Thunbergs Vater kommt aus der Werbung“, meinte Mikunda.
Der Psychologe und Theaterwissenschaftler ist spezialisiert auf die sogenannte strategische Dramaturgie in Industrie, Handel und Tourismus.