Studie: Ärmere Menschen bleiben bei Hitze auf U-Bahn angewiesen

Für ärmere Menschen ist es schwieriger, ihre Mobilität an extreme Hitze anzupassen: Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung.
Studie: Ärmere Menschen bleiben bei Hitze auf U-Bahn angewiesen

–Symbolfoto:Bruno /Germany/Pixabay

Für ärmere Menschen ist es schwieriger, ihre Mobilität an extreme Hitze anzupassen: Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung. Diese Wetterlagen verschärften also die soziale Ungleichheit, erklärten die Forscherinnen am Dienstag zur Veröffentlichung der Studie in der Fachzeitschrift „The Lancet Planetary Health“.

Analysiert wurden demnach die Auswirkungen von Temperaturen auf die U-Bahn-Nutzung der Menschen in New York City. Vor allem in einkommensschwachen Gegenden der Metropole habe sich dabei weniger Kapazität gezeigt, die U-Bahn bei Hitze zu meiden. Dies könne zu zusätzlichem Hitzestress führen und gesundheitliche Risiken erhöhen, warnten die Fachleute.

Die U-Bahn-Nutzung werde an heißen Tagen in jenen Nachbarschaften weniger gemieden, „in denen Menschen mit geringerem Einkommen, kleineren Wohnungen, kaum Krankenversicherungen und weniger Klimaanlagen leben“, erklärte die Hauptautorin der Studie, Annika Stechemesser. Dies gelte auch für die Wochenenden, an denen viele Menschen flexibler seien. Die Betroffenen trügen ohnehin schon ein höheres Hitzerisiko.

Extreme Hitzeperioden sind zuletzt häufiger geworden und werden voraussichtlich weiter zunehmen, wie es hieß. Dies wirke sich vor allem in dicht besiedelten Städten negativ aus. Die U-Bahn-Stationen in New York hätten bereits ein „ernsthaftes Hitzeproblem“: Dort herrschten häufig höhere Temperaturen als an der Oberfläche; zusätzlich könnten Verspätungen zu langen Wartezeiten in überhitzten und überfüllten Stationen führen.

Täglicher Hitzestress wird den Angaben zufolge nicht nur dadurch bestimmt, wie stark man der Hitze ausgesetzt ist, sondern auch durch die Möglichkeiten, Hitze zu vermeiden. Die Studienautorinnen vermuten, dass Menschen mit geringer bezahlten Jobs seltener die Möglichkeit haben, im Homeoffice zu arbeiten. Zusätzlich müssten sie häufiger am Wochenende arbeiten oder einen zweiten Job annehmen, um über die Runden zu kommen.

Ein kleines Budget verringere darüber hinaus die Möglichkeiten, die Stadt bei Hitze vorübergehend zu verlassen. Diese Ungleichheiten müssen berücksichtigt werden, „um zu vermeiden, dass sich Hitze- und Gesundheitsrisiken verstärken“, mahnte die Mitautorin der Studie Leonie Wenz.

kna