Alkoholkonsum sinkt – Deutschland aber vorn im Staaten-Vergleich

Der Alkoholkonsum von Menschen in Deutschland ist über Jahrzehnte teils deutlich gesunken – zugleich gehört Deutschland weiterhin zu den Staaten mit einem besonders hohen Verbrauch.
Alkoholkonsum sinkt - Deutschland aber vorn im Staaten-Vergleich

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Der Alkoholkonsum von Menschen in Deutschland ist über Jahrzehnte teils deutlich gesunken – zugleich gehört Deutschland weiterhin zu den Staaten mit einem besonders hohen Verbrauch. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linken-Bundestagsfraktion hervor, die der Rheinischen Post vorliegt. „Der Pro-Kopf-Verbrauch von Reinalkohol ist in Deutschland in den letzten 40 Jahren zurückgegangen. Im internationalen Vergleich zählt Deutschland allerdings weiterhin zu den Hochkonsumländern.“

Mehr als die Hälfte der Menschen in Deutschland trinkt demnach regelmäßig Bier (55,2 Prozent) oder Wein und Sekt (50,8 Prozent). Rund ein Drittel (32,8 Prozent) griff im vergangenen Monat zu Spirituosen. Männer trinken eher Bier, Frauen Wein oder Sekt. Pro Woche nehmen Männer im Mittelwert 2,1 Liter Bier zu sich – 1995 waren es noch 3,5 Liter. Frauen kommen auf einen wöchentlichen Bierkonsum von 0,8 Litern (1995: 1,2 Liter). Wein trinken Frauen im langfristigen Mittel etwa gleich viel: Pro Woche sind es 0,5 Liter, Männer trinken 100 Milliliter weniger.

Laut Bundesregierung ging der riskante Konsum bei Männern langfristig zurück; bei Frauen ist er dagegen konstant und zuletzt leicht gestiegen. 13 Prozent der Bevölkerung tranken im Jahr 2021 in einem riskanten Maß Alkohol, 1995 waren es 16,4 Prozent. Unter riskantem Konsum versteht man den Angaben zufolge 24 bis 60 Gramm Alkohol pro Tag bei Männern und 12 bis 40 Gramm bei Frauen. Zwölf Gramm Alkohol sind in einem Glas Bier (300 ml), Wein (125 ml) oder einem doppelten Schnaps (40 ml) enthalten.

Zwei Prozent der Menschen in Deutschland trinken in gefährlichem Maß (Männer bis 120 Gramm, Frauen bis 80), 0,3 Prozent haben einen Hochkonsum, der darüber hinaus geht, so das Gesundheitsministerium in der Antwort. Zuletzt sei jeweils die Zahl der Männer und Frauen mit riskantem und gefährlichem Alkoholkonsum leicht gestiegen.

Aus der Antwort der Bundesregierung geht laut Bericht außerdem hervor, dass das Bundesgesundheitsministerium weniger Mittel für Alkoholprävention bereitstellt: 2023 waren es demnach rund 2,36 Millionen Euro, 2024 sind rund 2,19 Millionen vorgesehen. 2021 waren es noch 3,85 Millionen Euro. Der drogenpolitische Sprecher der Linken, Ates Gürpinar, nannte es „fatal, dass die Regierung bei der finanziellen Ausstattung der Suchthilfe massiv kürzt“.

kna