Archäologen der Universität Münster haben in der Türkei das römische Archiv der antiken Stadt Doliche freigelegt.
Münster – Archäologen der Universität Münster haben in der Türkei das römische Archiv der antiken Stadt Doliche freigelegt. Es handele sich um einen „bedeutenden Fund“, teilte die Hochschule am Dienstag mit. Bislang seien nur einzelne Bauten römischer Archive gefunden worden. Nun sei es dem Team um Michael Blömer und Engelbert Winter gelungen, den gesamten Archivkomplex zu ergraben.
Darüber hinaus wurden laut Uni mehr als 2.000 antike Siegelabdrücke geborgen. Diese seien als Informationsquelle von besonderer Bedeutung: „Die Bilder der offiziellen Stadtsiegel haben einen direkten städtischen Bezug. In der Regel zeigen sie deren wichtigste Gottheiten wie Jupiter Dolichenus, den Hauptgott der Stadt“, erläuterte Blömer.
Die Grabungen wurden im Sommer 2023 von der Forschungsstelle „Asia Minor“ durchgeführt, wie es hieß. Das Team forscht bereits seit Jahrzehnten im Südosten der Türkei, seit 1997 auch im antiken Doliche. Die Experten untersuchen die Entwicklung der etwa 300 v. Chr. gegründeten Stadt und den Alltag der dort lebenden Menschen. Sie entwickelte sich unter römischer Herrschaft zu einem regionalen Zentrum.