71 Prozent der Befragten gaben in Eurostat-Umfrage an, ihre Informationen vor allem aus dem Fernsehen zu beziehen.
Brüssel – Das Fernsehen bleibt das wichtigste Nachrichtenmedium für Europäer: 71 Prozent gaben in einer am Freitag veröffentlichten Eurostat-Umfrage an, ihre Informationen vor allem aus dem Fernsehen zu beziehen. Auf Platz zwei liegen mit 42 Prozent Online-Zeitungen und Nachrichtenseiten im Internet, während das Radio mit 37 Prozent an dritter Stelle rangiert, gleichauf mit Social-Media-Plattformen. Letztere gewannen seit der letztjährigen Erhebung 11 Prozentpunkte. Die gedruckte Zeitung nutzt inzwischen nur jeder Fünfte (21 Prozent) als Hauptquelle.
Lediglich in zwei der 27 EU-Staaten belegte das Fernsehen nicht den ersten Rang: In Zypern und Malta gaben 70 Prozent Social-Media-Plattformen als meistgenutzte Nachrichtenquelle an. Zugleich schnitten dort gedruckte Zeitungen mit 10 Prozent (Zypern) und 11 Prozent (Malta) so schlecht ab wie in kaum einem anderen Land.
In Deutschland nannten 66 Prozent der Befragten das Fernsehen als Vorzugsmedium; den zweithöchsten Zuspruch findet hierzulande das Radio (42 Prozent), wohingegen der Gebrauch von digitalen Nachrichtenangeboten (34 Prozent) und Social Media (28 Prozent) deutlich unter EU-Schnitt liegt. Mit der Treue zu Druckausgaben (24 Prozent) befinden sich die Deutschen im oberen Viertel der europäischen Skala – nach Luxemburg (38 Prozent), Österreich (33 Prozent), Finnland (29 Prozent), den Niederlanden (26 Prozent), Polen (25 Prozent) und Irland (24 Prozent).
Wenn es um das Vertrauen in Medien geht, nannten die Befragten europaweit das öffentlich-rechtliche Fernsehen und Radio an erster Stelle (48 Prozent; Deutschland: 54 Prozent). Ausnahmen machten nur Polen und Ungarn: Dort verlassen sich mehr Bürger auf private Sender (Polen, 41 Prozent) beziehungsweise auf ausgewählte Personen und Gruppen in Social-Media-Kanälen, Nachrichtenplattformen, Blogs oder Podcasts (Ungarn, 28 Prozent).