Der Verband Fairtrade Deutschland hat den Rabatt-Aktionstag „Black Friday“ an diesem Freitag als „Sinnbild für schnellen Konsum und Billigwahn unserer Zeit“ kritisiert.
Köln – Der Verband Fairtrade Deutschland hat den Rabatt-Aktionstag „Black Friday“ an diesem Freitag kritisiert. „Der Black Friday ist Sinnbild für schnellen Konsum und Billigwahn unserer Zeit“, erklärte die Vorständin des Verbandes, Claudia Brück, am Montag in Köln.
An dem ursprünglich in den USA geprägten Aktionstag werben Einzelhandel und Onlineshops mit Rabatten. Er zählt zu den umsatzstärksten Tagen des Jahres. „Rabatte von bis zu 70 Prozent suggerieren unrealistische Preise. Die Produktionskosten bleiben schließlich dieselben. Drauf zahlen diejenigen, die Kleidung und Co. produzieren, Umwelt und Klima“, betonte Brück. Gehälter würden gedrückt, Umweltstandards nicht oder nur unzureichend eingehalten. „Fast Fashion“ beute nicht nur Ressourcen aus, sondern sorge auch für massive CO2-Emissionen.
Nach Angaben von Fairtrade Deutschland reichen selbst reguläre Preise derzeit nicht aus, damit Textilarbeiter einen ausreichenden Lohn bekommen. Im indischen Tiruppur, einem der wichtigsten Produktionsstandorte für Strickwaren, verdiene eine Näherin im Schnitt gerade einmal 44 Prozent eines existenzsichernden Lohnes. Hinzu kämen Auswirkungen auf Klima und Umwelt. Weltweit verursache die Textilindustrie mehr CO2-Ausstoß als der gesamte Flug- und Schiffsverkehr zusammen.
Brück erklärte, sie wünsche sich für den „Black Friday“, dass Menschen ihren Konsum hinterfragten und Waren mehr auf ihre Nachhaltigkeit und faire Produktion überprüften.