Wichtige Papierarbeiten gehen ans Germanische Nationalmuseum

Das Germanische Nationalmuseum (GNM) in Nürnberg hat hochkarätige Papierarbeiten bekommen.
Wichtige Papierarbeiten gehen ans Germanische Nationalmuseum

Haupteingang des Germanischen Nationalmuseums
–Foto: GNM, Dirk Messberger

Das Germanische Nationalmuseum (GNM) in Nürnberg hat hochkarätige Papierarbeiten bekommen. Es handelt sich um rund 500 Zeichnungen, Fotografien, Mappenwerke und Druckgrafiken aus der Zeit ab den 1960er Jahren, wie das Museum am Donnerstag mitteilte. Das Konvolut setzt sich demnach aus Werken deutscher Künstlerinnen und Künstler zusammen, etwa von Gerhard Richter, Joseph Beuys, Sigmar Polke und Rosemarie Trockel. Zusammengetragen haben sie der Bildhauer, Zeichner und Grafiker Heinz-Günter Prager und seine erste, inzwischen verstorbene Frau Francoise, wie es hieß. Nun habe Prager die Sammlung dem Museum übergeben.

Die Papierarbeiten hätten die Pragers von befreundeten Künstlern, Zeitgenossen und Schülerinnen und Schülern erworben. Zeichnungen von Bildhauern nähmen einen großen Raum ein, wobei es sich bei den Blättern nicht um Vorzeichnungen oder Studien handele. „Vielmehr dominieren autonome Zeichnungen, anhand derer ihre revolutionäre Entwicklung von einer eher dienenden Funktion hin zum eigenständigen Werk nachvollzogen werden kann.“

Mit dem neuen Sammlungsbestand erweitert das Germanische Nationalmuseum sein Profil maßgeblich um bedeutende Werke moderner und zeitgenössischer Kunst, wie es hieß. Zeitlich schließe dieser Neuzugang an die 2015 dem GNM übertragene Sammlung des Kunstschriftstellers und Fotografen Hans Kinkel an, die Werke aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts umfasse. Zugleich schlage sie die Brücke zu einer weiteren Privatsammlung, deren Werke die künstlerische Entwicklung von den 1990er Jahren bis in die Gegenwart abbilde.

Erstmals sollen ausgewählte Highlights aus der Sammlung Prager laut Ankündigung ab Ende Februar 2024 in einer großen Sonderausstellung im Germanischen Nationalmuseum zu sehen sein.

Beziehungen zwischen Heinz-Günter Prager und dem Haus bestehen den Angaben zufolge seit mehr als drei Jahrzehnten. 1990 habe der damalige Museumsdirektor Gerhard Bott den Bildhauer im Rahmen der Ausstellungsreihe „Präsenz der Zeitgenossen“ eingeladen, sich mit der historischen Sammlung des Museums auseinanderzusetzen und Bodenskulpturen in den Dauerausstellungsräumen zu zeigen. „Die Idee war, das Museum für moderne Kunst zu öffnen, indem Gegenwartskünstler ihre Werke in Bezug zu den historischen Exponaten setzten.“

kna