Vor dem Kölner Dom bietet eine Weihnachtsmarktbude einen kleinen Ersatz zum Kerzenentzünden im Dom.
Köln – Opferkerzen statt Süßigkeiten: Vor dem Kölner Dom bietet eine Weihnachtsmarktbude einen kleinen Ersatz zum Kerzenentzünden im Dom, da dieser wegen der angespannten Sicherheitslage nur eingeschränkt zugänglich ist. In dem Holzhäuschen seien bis vor wenigen Tagen Fruchtgummis verkauft worden, sagte eine Pressesprecherin des Weihnachtsmarkts am Kölner Dom der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Die Weihnachtsmarktbetreiber stellten nun den Stand zur Verfügung.
Die Bude steht neben dem Petersportal mit Kerzenbänken aus dem Dom. „Wir haben schon immer ein sehr gutes Verhältnis zum Kölner Dom und sind froh, zur Weihnachtsmarktzeit so eine gute Nachbarschaft zu haben“, sagte Sprecherin Birgit Grothues. „Da ist es für uns ganz selbstverständlich unsere Nachbarn zu unterstützen.“
Auch Besuche an der aufgebauten Krippenlandschaft im Dom sind derzeit nur eingeschränkt möglich. In den sozialen Netzwerken postet das Domkapitel unter dem Motto „Krippche luure 2.0“ („Krippe anschauen 2.0“) nun täglich mehrere Fotos von Details der Krippe.
Bis zum Neujahrstag bleibt der Zugang zum Kölner Dom eingeschränkt. Zu Gottesdiensten und Beichten können Besucherinnen und Besucher die Kathedrale laut Polizei nach einer Kontrolle weiterhin betreten. Auch bereits vereinbarte Führungen durch den Innenraum des bei Touristen beliebten Wahrzeichens können stattfinden. Andere Besuche, zum Beispiel zum Gebet, zum Entzünden einer Kerze oder zur individuellen touristischen Besichtigung sind nicht möglich. Auch Dachführungen, Führungen durch die Ausgrabungen sowie Besuche der Schatzkammer finden nicht statt.
Der Kölner Domprobst Guido Assmann lud die Menschen dazu ein, eine Kerze vor dem Dom zu entzünden und so ein Zeichen des Friedens zu setzen. „Möge dieses Friedenszeichen wachsen und sich ausbreiten und als Zeichen der Versöhnung in die ganze Welt hineinstrahlen.“
Die Polizei hatte seit Samstagabend die Sicherheitsmaßnahmen rund um den Dom massiv verstärkt. In der Nacht zu Sonntag durchsuchten Einsatzkräfte die Kathedrale, fanden aber keinen Sprengstoff. In die Ermittlungen einbezogen wurde der Staatsschutz, der auf politisch motivierte Kriminalität spezialisiert ist. Die Polizei nahm in diesem Zusammenhang an Heiligabend in Wesel einen 30-jährigen Mann in Gewahrsam. Wie die Polizei am Mittwochabend mitteilte, lägen zu ihm staatsschutzrelevante Erkenntnisse vor. Ein Gericht ordnete Polizeigewahrsam zur Gefahrenabwehr bis zum 7. Januar an.