Nach Missbrauchsvorwürfen gegen den gestorbenen Kardinal Franz Hengsbach benennt die Stadt Essen einen nach ihm benannten Platz am Dom um.
Essen – Nach Missbrauchsvorwürfen gegen den gestorbenen Kardinal Franz Hengsbach benennt die Stadt Essen einen nach ihm benannten Platz am Dom um. Er wird künftig „Friedensplatz“ heißen. Einen entsprechenden Beschluss fasste am Mittwoch der Haupt- und Finanzausschuss. Mit Ausnahme der AfD stimmten alle Ratsfraktionen zu. Die Beschilderung werde zeitnah geändert.
Hengsbach (1910-1991) baute als erster Bischof das 1958 gegründete Bistum Essen auf und leitete es 33 Jahre lang. Dem katholischen Geistlichen wird bislang Missbrauch in zwei Fällen in den 1950er und 1960er Jahren vorgeworfen. Das Bistum Essen und das Erzbistum Paderborn, aus dem Hengsbach stammt, veröffentlichten im September vorigen Jahres die Anschuldigungen. Sie stammen aus den Jahren 2022 und 2011.
Eine 2011 aufgestellte Statue des Kardinals am Essener Dom hat das Domkapitel schon kurz nach Bekanntwerden der Vorwürfe abmontieren lassen. Auch die Stadt Gladbeck beschloss die Umbenennung ihres Kardinal-Hengsbach-Platzes.
Inzwischen liegen laut dem aktuellen Essener Bischof Franz-Josef Overbeck weitere Anschuldigungen gegen Hengsbach vor. „Es gibt einige sehr unterschiedliche Hinweise und Vorwürfe, die jetzt sehr intensiv geprüft werden müssen. Deswegen kann ich dazu noch nichts sagen“, sagte er zu Jahresbeginn in einem Interview.