Die Deutschen haben im vergangenen Jahr knapp fünf Milliarden Euro gespendet. Das teilte der Deutsche Spendenrat am Freitag in Berlin mit.
Berlin – Die Deutschen haben im vergangenen Jahr knapp fünf Milliarden Euro gespendet. Das teilte der Deutsche Spendenrat am Freitag in Berlin mit. Damit ging die Spendenbereitschaft leicht zurück. Im Vorjahr waren es etwa 5,7 Milliarden Euro, mit denen die Deutschen halfen.
Nach zwei Rekordjahren pendelt sich die Spendensumme nach Angaben des Spendenrats wieder auf dem Niveau vor der Corona-Zeit ein. Vor allem in der Not- und Katastrophenhilfe gingen die Einnahmen zurück. Insgesamt lag demnach der Spendenteil für humanitäre Zwecke bei 75 Prozent, für nicht-humanitäre Zwecke wie Kultur oder Sport bei 25 Prozent.
Die Zahl der Spender nehme seit Jahren ab, so der Spendenrat weiter. Im vergangenen habe jeder Fünfte in Deutschland Geld für wohltätige Zwecke gegeben. Das sei der tiefste Stand seit Beginn der Erhebung im Jahr 2005, als noch etwa jeder Dritte spendete. Erfreulich sei aber, dass diejenigen, die spendeten, so häufig wie noch nie finanzielle Hilfen leisteten: Sie spendeten im vergangenen Jahr durchschnittlich sieben Mal und gaben durchschnittlich 40,30 Euro. Am spendenfreudigsten ist demnach weiterhin die Altersgruppe der Über-60-Jährigen. Ihr Anteil am Spendenvolumen liegt bei 61 Prozent.
Erstmals untersuchte der Spendenrat das Spendenverhalten in einzelnen Bundesländern und Regionen. Dabei sticht nach dessen Angaben vor allem das Spendenergebnis in Nordrhein-Westfalen heraus. Im bevölkerungsreichsten Bundesland gaben die Menschen demnach im vierten Jahr in Folge rund eine Milliarde Euro. Ein anderes Bild zeige sich dagegen in Bayern und Baden-Württemberg. In diesen Bundesländern sei weniger gespendet worden. In Bayern sank die Spendenbereitschaft um 8 Prozent und beträgt jetzt rund 840 Millionen Euro, in Baden-Württemberg sank sie sogar um 15 Prozent und liegt bei rund 830 Millionen Euro.
Während die Spendeneinnahmen für Geflüchtete im Vergleich zum Vorjahr deutlich rückläufig seien, lägen sie mit 459 Millionen Euro trotzdem über dem Niveau von 2019. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Spenden für kirchliche und religiöse Zwecke im vergangenen Jahr von 779 auf 763 Millionen Euro leicht zurückgegangen.
Der Spendenrat bezog sich auf Teilergebnisse der fortlaufenden Studie „GfK Charity Panel“, die in seinem Auftrag erstellt wird. Die Studie basiert auf kontinuierlichen schriftlichen Erhebungen bei einer repräsentativen Stichprobe von 10.000 Panelteilnehmern aus dem privaten Bereich. In diesen Berechnungen nicht enthalten sind beispielsweise Unternehmensspenden, Erbschaften und Spenden an politische Parteien und Organisationen.