Caritas-Chefin: Ukraine braucht mehr militärische Unterstützung

Während Papst Franziskus mit seinen Äußerungen zu Friedensverhandlungen in der Ukraine für Irritationen sorgt, sieht die Präsidentin des katholischen Wohlfahrtsverbands eine militärische Lösung als zielführender an.
Caritas-Chefin: Ukraine braucht mehr militärische Unterstützung

Caritaspräsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa. Foto: Deutscher Caritasverband

Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa hat zu verstärkter militärischer Hilfe für die Ukraine aufgerufen. „Weil wir wissen, dass der russische Aggressor nur dann von seinen Unterwerfungs- und Vernichtungsfantasien ablassen wird, wenn er militärisch erfolglos bleibt, sehen wir als Caritas zugleich die Notwendigkeit, dass Deutschland und Europa die militärische Unterstützung für die Ukraine intensivieren“, sagte sie am Dienstag dem Berliner „Tagesspiegel“ (online).

Die Chefin des katholischen Wohlfahrtsverbands reagierte auf umstrittene Äußerungen von Papst Franziskus zu einem möglichen Verhandlungsfrieden im Ukraine-Krieg. In einem Interview hatte er der Ukraine „Mut zur weißen Fahne“ und zu Verhandlungen unter internationaler Vermittlung nahegelegt. Viele verstanden dies als einen Aufruf zur Kapitulation. Vatikansprecher Matteo Bruni erklärte später, Franziskus habe „vor allem zu einem Waffenstillstand aufrufen und den Mut zu Verhandlungen wiederbeleben“ wollen.

Welskop-Deffaa verwies darauf, dass die deutsche Caritas seit Jahren ihre Partnerorganisation in der Ukraine unterstütze, um tragfähige Netze sozialer Dienste aufzubauen. „Seit Beginn des russischen Angriffskrieges haben wir unsere Hilfe vervielfacht. Wir sehen das unermessliche Leid, das die russische Aggression über ein ganzes Land gebracht hat. Wir sehen die Zerstörung und den schier unmenschlichen Vernichtungswillen.“ Zugleich würden mit den ukrainischen Partnern konkrete Pläne entwickelt für das, was für einen Wiederaufbau gebraucht werde.

kna