Vatikan löst Themen aus Weltsynode – Laien reagieren offen

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) hat mit Verständnis auf die Ankündigung des Vatikans reagiert, Einzelthemen aus der laufenden Weltsynode herauszulösen.
Vatikan löst Themen aus Weltsynode - Laien reagieren offen

Thomas Söding (Foto: privat)

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) hat mit Verständnis auf die Ankündigung des Vatikans reagiert, Einzelthemen aus der laufenden Weltsynode herauszulösen. Bei der ersten zentralen Sitzung im Oktober 2023 sei eine Fülle von Themen aufgekommen, erklärte ZdK-Vizepräsident Thomas Söding der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Freitag in Berlin. Das alles während des zweiten zentralen Treffens im Oktober 2024 seriös zu bearbeiten, wäre zu viel gewesen.

„Ich sehe den Versuch des Vatikans, die Themen zu sortieren“, so Söding weiter. Momentan würden viele Themen „abgeschichtet“. Als Beispiel nannte er die Vatikan-Erklärung „Fiducia supplicans“ von Dezember 2023, die erstmals katholischen Priestern gestattet, homosexuelle Paare zu segnen. Diese Fragestellung sei nun kein Thema mehr für die Synode.

Der Vatikan hatte am Donnerstag zehn Studiengruppen vorgestellt, die sich mit je einem von Papst Franziskus formulierten Themenkomplex beschäftigen. Darunter sind etwa Kirche und Digitalisierung sowie die Rolle der Bischöfe. Im Oktober sollen die Experten den Stand ihrer Arbeit bei der zentralen Sitzung der Weltsynode im Vatikan vorstellen. Die Synodalen können über die Themen aber nicht abstimmen.

Eine konkrete Fragestellung in einer der Studiengruppen soll lauten, ob Frauen Diakonin werden können. Bislang ist das Weiheamt des Diakons in der katholischen Kirche allein Männern vorbehalten – ebenso wie das Priesteramt. Nicht beschäftigen werden sich die Experten mit einer möglichen Abschaffung des Pflichtzölibats.

Zum Thema des Diakonats für die Frau sagte Söding: „Es gab bislang Studiengruppen, die so zusammengesetzt sind, dass nichts rechtes dabei herauskommen konnte; jetzt müssen die Karten in einer neu installierten Gruppe auf den Tisch.“ Gleichzeitig warnte er: „Verzögerungstaktik ist nicht gut. Es stehen Entscheidungen an.“

kna