Verband: Kinderreiche Familien werden häufig schräg angeschaut

Familien mit vielen Kindern werden nach Auffassung die Vorsitzende des Verbands kinderreicher Familien häufig schräg angeschaut.
Verband: Kinderreiche Familien werden häufig schräg angeschaut

Müller regte an, häufiger Bilder mit drei Kindern zu zeigen. –Symbolfoto: 👀 Mabel Amber, who will one day/Pixabay

Familien mit vielen Kindern werden nach Auffassung einer Expertin häufig schräg angeschaut. „In den Umfragen werden kinderreiche Familien mit drei oder mehr Kindern eher als asozial gesehen“, sagte die Vorsitzende des Verbands kinderreicher Familien Deutschland, Elisabeth Müller, dem kirchlichen Kölner Internetportal domradio.de (Freitag). „Da müssen wir uns alle in der Gesellschaft an die Nase packen und sehen, dass Familien die Zukunft sind.“

In dieser Woche war eine Studie veröffentlicht worden, nach der die Geburtenrate in Deutschland auf den tiefsten Stand seit 2009 gefallen ist. Sie ging demnach von 1,57 Kindern pro Frau im Jahr 2021 auf rund 1,36 im Jahr 2023 zurück.

Auf die Frage nach möglichen Gründen antwortete Müller: „Ich glaube, im Augenblick sprechen wir viel von Zukunftsängsten, von Ängsten bezüglich des Planeten. Und wir sprechen viel zu wenig darüber, dass unsere Kinder die Zukunft und eine sinnerfüllende Freude bedeuten.“ Kinder zu bekommen, werde in der Gesellschaft nicht wertgeschätzt. Junge Paare hätten nicht die Sicherheit, ihr Kind in Kitas abgeben zu können.

Müller kritisierte, dass die Politik kürzlich das Kindergeld ab dem dritten Kind nivelliert habe. Zugleich sei die Belastung enorm gestiegen, auch durch die Inflation. Auch gebe es zu wenig bezahlbaren Wohnraum. „Das sind alles Punkte, wo man mehr machen kann für die Familien.“ Am wichtigsten sei die Wertschätzung und die Wahrnehmung, dass es für die Gesellschaft eine wichtige Leistung sei, mehrere Kinder zu bekommen.

Müller regte an, häufiger Bilder mit drei Kindern zu zeigen. In Deutschland gebe es immer noch die Norm von ein oder zwei Kindern. „Aber schon alleine zu zeigen, dass es normal ist, drei Kinder zu haben, würde schon viel mehr ins Bewusstsein bringen, dass es auch eine Möglichkeit ist, drei oder mehr Kinder zu bekommen. Und ich selber kann immer nur sagen, es ist eine wunderbare Entscheidung und ich würde sie jederzeit wieder treffen“, so die sechsfache Mutter.

kna