Fastenzeit wirkt: Konsum von Fleisch und Alkohol geht zurück

Die traditionelle christliche Fastenzeit wirkt sich an den Kassen von Deutschlands Supermärkten durchaus aus.
Fastenzeit wirkt: Konsum von Fleisch und Alkohol geht zurück

–Symbolfoto: pixabay

Die traditionelle christliche Fastenzeit wirkt sich an den Kassen von Deutschlands Supermärkten durchaus aus. Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte, haben die Verbraucher in der gerade abgelaufenen Fastenzeit von Aschermittwoch bis Karsamstag deutlich weniger Fleisch, Alkohol und Süßigkeiten gekauft als in sonstigen Zeiten.

So wurden in der Fastenzeit 2024 rund 9,4 Prozent weniger Alkohol und 3,6 Prozent weniger Fleisch gekauft als in der vorangegangenen fastenfreien Zeit seit Ostern 2023. Auch der Süßigkeiten-Absatz fiel um 5,6 Prozent geringer aus als in der vorangegangenen fastenfreien Zeit.

Bei der Auswertung von Scannerdaten wurden laut Bundesamt dabei nur die fünf vollständig in der Fastenzeitliegenden Kalenderwochen betrachtet. Die Fastnachtswoche mit Rosenmontag und Fastnachtsdienstag sowie die Karwoche mit Karfreitag werden hier nicht ausgewertet.

Zu noch mehr Verzicht als in der christlichen Fastenzeit scheinen jedoch die guten Vorsätze zu Beginn eines neuen Jahres zu veranlassen. Aktionen wie der „Dry January“ (trockener Januar) oder der „Veganuary“ (veganer Januar) machen sich beim Absatz von alkoholischen Getränken und Fleisch noch stärker bemerkbar. Im Januar 2024 war der Absatz alkoholischer Getränke gut ein Viertel niedriger (minus 26,4 Prozent) als im Durchschnitt der Monate Februar bis Dezember 2023. Große Supermarktketten und andere Lebensmitteleinzelhändler verkauften im Januar 2024 zudem 5,1 Prozent weniger Fleisch als im Schnitt der Monate Februar bis Dezember 2023.

Am größten fiel der Verzicht auf Süßigkeiten zu Jahresbeginn aus: Im Januar 2024 wurde gut ein Drittel (35,6 Prozent) weniger Schokolade, Fruchtgummis oder Speiseeis gekauft als im Schnitt der Monate von Februar bis Dezember 2023. Neben Neujahrsvorsätzen und Aktionen wie dem „Dry January“ oder dem „Veganuary“ dürften saisonale Schwankungen im Konsumverhalten etwa aufgrund fehlender Feste, Feiern und Veranstaltungen im Januar ein weiterer Grund für den niedrigen Absatz von Alkohol, Fleisch oder Süßigkeiten sein.

Vor allem beim Verzicht auf Süßigkeiten und Alkohol im Monat Januar zeigt sich über die letzten Jahre ein relativ stabiles Muster im Konsumverhalten. So sank der Absatz von Süßigkeiten auch im Januar 2023 um gut ein Drittel (35,1 Prozent) und der von Alkohol um gut ein Viertel (26,0 Prozent) gegenüber dem Durchschnitt der elf Monate davor. Der Verzicht auf Fleisch fiel mit minus 10,3 Prozent im Januar 2023 dagegen noch größer aus als im Januar 2024 (minus 5,1 Prozent).

kna