Hamburger Bündnis ruft zur Gegendemo gegen Kalifat auf

Nach der Islamisten-Kundgebung vor einer Woche in Hamburg organisiert ein Bündnis für diesen Samstag eine Gegendemonstration.

Nach der Islamisten-Kundgebung vor einer Woche in Hamburg organisiert ein Bündnis für diesen Samstag eine Gegendemonstration. Unter dem Motto „Weder Kalifat noch Patriarchat, nur Einigkeit, Recht und Freiheit“ rufen die Vereine Kulturbrücke Hamburg, Säkularer Islam und die Kurdische Gemeinschaft Deutschland zu einer Gegendemonstration um 13 Uhr am Steindamm auf, wie das Bündnis am Freitag mitteilte.

Es solle ein „klares Zeichen gegen Islamismus und den damit verbundenen Antisemitismus“ gesetzt werden. Dies gelte auch gegen Bestrebungen, die Scharia über das Grundgesetz zu stellen, so die Veranstalter. Zugleich fordern die Organisatoren, Gruppierungen wie „Muslim Interaktiv“ und ihre Aufmärsche zu verbieten. Die extremistische Gruppierung „Muslim Interaktiv“ hatte bei der Demonstration in Hamburg die Errichtung eines Kalifats gefordert.

Dem Aufruf haben sich laut Einladung zahlreiche andere Organisationen angeschlossen, darunter die Parteien SPD, FDP, CDU und Grüne. Deren jeweilige Fraktionssprecher im Hamburger Senat sind ebenso als Redner genannt wie der CDU-Bundestagsabgeordnete Christoph de Vries, der Bundesvorsitzende der kurdischen Gemeinde, Ali Toprak, und Necla Kelek von Verein Säkularer Islam Hamburg.

Die Mitorganisatorin und aus dem Iran stammende Frauenrechtlerin Hourvash Pourkian warf am Freitag auf „Spiegel online“ der Politik vor, das Thema Islamismus zu lange nicht ernst genommen zu haben. „Wie oft haben wir schon Demos vor dem Islamischen Zentrum Hamburg (IZH) organisiert! Der Laden ist immer noch offen, obwohl allen klar ist, dass es sich hier um einen Ableger des iranischen Mullah-Regimes handelt“, sagte sie.

Die Politik gebe fragwürdigen muslimischen Verbänden zu viel Einfluss, etwa bei der Gestaltung des Religionsunterrichts. „Die werden geradezu hofiert, obwohl alle wissen, dass das politische Organisationen sind, die aus dem Ausland finanziert werden, so wie die türkische Ditib.“ Pourkian forderte ein Konzept gegen religiösen Extremismus. Dabei müsse es auch um Frauenrechte gehen.

kna