Weil eine belgische Katholikin als Frau nicht Diakonin werden kann, hat sie das Erzbistum Mechelen-Brüssel wegen Diskriminierung verklagt.
Brüssel – Weil eine belgische Katholikin als Frau nicht Diakonin werden kann, hat sie das Erzbistum Mechelen-Brüssel wegen Diskriminierung verklagt. Sie könne nicht das tun, was in ihrer Gemeinde von ihr erwartet werde, „weil ich eine Frau bin“, zitiert sie der belgische Sender RTBF (online Dienstagabend). Deshalb sei sie „tatsächlich wütend, aber auch entschlossen. Nicht für mich, aber für viele Männer und Frauen, die das wollen.“ Das Zivilgericht Mechelen hat nun einen Monat Zeit, um seine Entscheidung mitzuteilen.
Veer Dusauchoit arbeitet laut Bericht seit 30 Jahren als Ehrenamtliche für ihre Pfarrei in Herent bei Leuven in Flämisch-Brabant. Sie kompensiere damit auch Abwesenheiten eines Priesters und leite bestimmte Feiern wie Beisetzungen oder Gottesdienste. Ihr Wunsch sei seit langem, eine vierjährige Ausbildung zur Diakonin zu absolvieren.
Es sei für die Zukunft der Kirche in Belgien und überall „notwendig, dass alle zusammenarbeiten, Männer und Frauen“, wird sie zitiert. „Wer mit Zustimmung der Gemeinschaft etwas Gutes tun kann, muss dazu in der Lage sein.“ Doch als Frau werde ihr eine diakonische Ausbildung verwehrt.
Das Erzbistum wollte laut Bericht während des laufenden Gerichtsverfahrens kein Interview geben. Es begründete aber die Weigerung, Frauen auszubilden. „Momentan können nur Männer zu Diakonen geweiht werden. Es hat daher keinen Sinn, die Ausbildung zu absolvieren, da das Ziel, einer zu werden, unerreichbar ist“, so der Sprecher der Belgischen Bischofskonferenz, Geert De Kerpel. Die Möglichkeit, dass Frauen Diakone werden, werde auf globaler Ebene bei der Weltsynode im Oktober im Vatikan diskutiert.
Der Sprecher erklärte, dass Belgiens Bischöfe für eine Diakonenweihe von Frauen seien. Da sei „etwas nicht konsistent“. Das mache die Situation für die Freiwilligen noch unverständlicher.