Kinder wünschen sich mehr Medienkompetenz bei ihren Eltern

Viele Kinder und Jugendliche wünschen sich, dass ihre Eltern sich intensiver mit ihrem Medienkonsum beschäftigen.
Kinder wünschen sich mehr Medienkompetenz bei ihren Eltern

Symbolfoto: Nitish Gupta/Pixabay

 

Viele Kinder und Jugendliche wünschen sich, dass ihre Eltern sich intensiver mit ihrem Medienkonsum beschäftigen. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung des Münchner JFF-Instituts für Medienpädagogik, die am Donnerstag veröffentlicht wurde. Für die Studie befragten die Forscher knapp 80 Zehn- bis 15-Jährige zu ihrer Mediennutzung und zu Risiken, denen sie sich vor allem im Netz ausgesetzt sehen. Kritik äußerten vor allem die Zehn- bis Zwölf-Jährigen an der Medienerziehung ihrer Eltern.

Demnach beschränken Eltern in den meisten Fällen die Mediennutzung ihrer Kinder, sowohl im Hinblick auf bestimmte Inhalte als auch auf die verfügbare Zeit. Ein Austausch über die Regeln findet aber den Kindern zufolge nur selten statt. Lediglich ein Viertel der Befragten glaubt, dass ihre Eltern sich mit den Angeboten auskennen, die die Kinder nutzen wollen und zu denen die Eltern Regeln aufstellen.

Mit dem Wunsch nach mehr Medienkompetenz der Eltern verbinden die Kinder die Hoffnung, dass ihre Erziehungsberechtigten mehr Verständnis für ihre Interessen aufbringen und ihnen bei Problemen kompetenter zur Seite stehen können. Die von den befragten Kindern am häufigsten genannten Probleme betreffen den Kontakt zu Fremden über soziale Netzwerke oder Online-Computerspiele und Inhalte, die Gewalt oder Pornografie enthalten und die Kinder überfordern.

Weil ihnen bewusst ist, dass sie algorithmische Empfehlungen auf den Plattformen durch ihr eigenes Nutzungsverhalten selbst steuern können, fürchten viele Kinder, selbst verantwortlich zu sein, wenn sie auf verstörende Inhalte stoßen. Besonders bei pornografischen Inhalten sind viele der Befragten hin und hergerissen zwischen der Neugierde und dem Wunsch nach Orientierung auf der einen Seite und der Furcht vor Darstellungen sexualisierter Gewalt auf der anderen Seite.

In Bezug auf die Nutzungszeiten von Online-Angeboten berichten viele Kinder, dass sie sich selbst Beschränkungen auferlegt haben, um der übermäßigen Nutzung Herr zu werden. Die Regeln ihrer Eltern, die die Nutzungszeit teilweise auch mit technischen Hilfsmitteln beschränken, nehmen dennoch viele als zu streng wahr.

kna