Der Seelsorger Gregor Bellin sieht Parallelen zwischen Religion und Fußball im Fußballstadion. „Die Fans ziehen in Kolonnen, also ‚pilgern‘ zum Stadion in einer gewissen Prozessionsordnung.
Berlin – Der Seelsorger Gregor Bellin sieht Parallelen zwischen Religion und Fußball im Fußballstadion. „Die Fans ziehen in Kolonnen, also ‚pilgern‘ zum Stadion in einer gewissen Prozessionsordnung. Man hat einen Vorsänger, wie ein Kantor im Gottesdienst; und die Kurve antwortet. Man singt gemeinsam.“ So beschreibt es Bellin, der katholischer Diakon und Seelsorger des Berliner Olympiastadions ist, im Interview mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Freitg. Im Stadion folge alles einem gewissen Ablauf, ähnlich einem liturgischen Ablauf. „Es gibt Reliquienverehrung in der Kirche. Wenn das Trikot in die Kurve geworfen wird, ist es helle Begeisterung“, so der Geistliche.
Einen Fußballgott gebe es aber nicht. „Der Gott, zu dem wir beten, der mag zwar sicher auch Fußball, aber er ist kein Fußballgott.“ Dies sei ein zu eng geführtes Gottesbild. „Jesus Christus ist nicht als Fußballgott in diese Welt gekommen, sondern als Heiland dieser Welt, um allen Menschen Heil zu bringen – und zwar dem Gegner, der hier Fußball spielt, genauso wie den eigenen Leuten. Er ist für alle da. Und dann merkt man, dass dieser Glaube verbindet.“