Papst Franziskus hat sich bei rund 100 internationalen Größen des Humors bedankt, die er am Freitag zu einer Audienz empfangen hat.
Vatikanstadt – Papst Franziskus hat sich bei rund 100 internationalen Größen des Humors bedankt. „Denken Sie daran: Wenn Sie auch nur einem einzigen Zuschauer ein intelligentes Lächeln auf die Lippen zaubern können, bringen Sie auch Gott zum Lächeln“, sagte er am Freitag im Vatikan vor Moderatoren, Comedians, Schauspielern, Komikern, Influencern und Cartoonisten aus 15 Ländern.
Er habe Respekt vor den Künstlern, die mit der Sprache von Komik, Humor und Ironie die Menschen zum Lachen brächten, so Franziskus. „Damit verbinden Sie Menschen, denn Lachen ist ansteckend.“ Inmitten so vieler düsterer Nachrichten, sozialer und persönlicher Notlagen sei dies umso wichtiger.
Humoristen gehörten zu den wenigen, die die Fähigkeit hätten, mit ganz unterschiedlichen Menschen unterschiedlicher Generationen und kultureller Herkunft zu sprechen, so der Papst. Das fördere Frieden und helfe, Schwierigkeiten zu überwinden und den täglichen Stress zu ertragen, sagte er unter dem Beifall von mehr als 100 Künstlern vor allem aus Europa, den USA und Südamerika.
„Freude lädt zum Teilen ein“
„Sie erinnern uns daran, dass Homo Sapiens auch Homo Ludens ist; dass spielerischer Spaß und Lachen im menschlichen Leben von zentraler Bedeutung sind, um sich auszudrücken, zu lernen und Situationen einen Sinn zu geben“, sagte Franziskus. Freude lade zum Teilen ein und sei das beste Gegenmittel gegen Egoismus und Individualismus. Er selbst, so das Kirchenoberhaupt, bete täglich mit den Worten des heiligen Thomas Morus: „Gib mir, Herr, einen Sinn für Humor.“ Diese Gnade bringe ihn dazu, „die Dinge im richtigen Geist anzugehen“.
Humorkünstlern gelinge es, Vergessenen eine Stimme zu geben, sowie Missbrauch, unangemessenes Verhalten und Exzesse der Macht anzuprangern – „aber ohne Alarm oder Schrecken, Angst oder Furcht zu verbreiten“, so der Papst: „Sie wecken den kritischen Sinn, indem Sie Menschen zum Lachen und Lächeln bringen“, sagte Franziskus.
„Humor demütigt nicht“
„Humor beleidigt nicht, er demütigt nicht; er macht Menschen nicht auf ihre Fehler aufmerksam“, so der 87-Jährige. „Wie viel müssen wir von Ihnen lernen! Das Lachen des Humors ist nie ‚gegen‘ jemanden, sondern immer inklusiv, proaktiv; weckt Offenheit, Sympathie, Empathie.“
„Liebe Freunde, Gott segne euch und eure Kunst!“ Der Papst appellierte an seine Gäste, weiter Menschen aufzumuntern, insbesondere jene ohne Hoffnung. „Helfen Sie uns, mit einem Lächeln die Realität mit ihren Widersprüchen zu erkennen und von einer besseren Welt zu träumen!“
Zum Abschluss kamen alle Anwesenden nach vorn und schüttelten dem Papst die Hand. Unter ihnen waren die US-Künstler Whoopi Goldberg, Jimmy Fallon, Stephen Colbert und Chris Rock. Aus dem deutschsprachigen Raum kamen Annette Frier, Meltem Kaptan, Michael Mittermeier, Till Reiners, Torsten Sträter sowie die Schweizerin Hazel Brugger. Mittermeier schenkte dem fußballbegeisterten Papst aus Argentinien ein pinkes Trikot der deutschen Nationalelf mit der Rückenaufschrift „Franziskus 10“ – mit Blick auf Maradona und die Zehn Gebote, so Mittermeier.