Die Zahl der Extremisten in Deutschland ist laut dem aktuellen Verfassungsschutzbericht in vielen Bereichen gestiegen.
Berlin – Die Zahl der Extremisten in Deutschland ist laut dem aktuellen Verfassungsschutzbericht in vielen Bereichen gestiegen. Auch gebe es mehr gewaltbereite Extremisten, sagte der Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz, Thomas Haldenwang, am Dienstag in Berlin bei der Vorstellung des Berichts. Viele negative Trends hätten sich zuletzt fortgesetzt.
Im vergangenen Jahr wurden mit 40.600 Rechtsextremisten und 37.000 Linksextremisten jeweils mehr Personen erfasst als im Vorjahr. Auch im Bereich des auslandsbezogenen Extremismus gab es einen Anstieg auf 30.650 Personen. Dazu zählen etwa Anhänger der kurdischen Arbeiterpartei PKK. Im Bereich Islamismus/islamistischer Terrorismus zählten die Verfassungsschützer dagegen mit 27.200 Personen etwas weniger als im Vorjahr.
Das Risiko dschihadistischer Anschläge sei seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 jedoch weiter gestiegen, warnte Haldenwang. Der in der Folge eskalierte Nahostkonflikt habe „wie ein Brandbeschleuniger für den Antisemitismus in Deutschland“ gewirkt. Wie bereits zuvor bekannt, stieg die Zahl der Straftaten mit extremistischem Hintergrund 2023 auf einen neuen Höchststand von 39.433. Darunter waren 2.761 Gewalttaten.