Weltweit älteste Hochschule für Kirchenmusik feiert Jubiläum

Die Hochschule für katholische Kirchenmusik und Musikpädagogik Regensburg (HfKM) steht vor einem Jubiläum.
Weltweit älteste Hochschule für Kirchenmusik feiert Jubiläum

Der Regensburger Dom (Foto: USA-Reiseblogger/Pixabay)

Die Hochschule für katholische Kirchenmusik und Musikpädagogik Regensburg (HfKM) steht vor einem Jubiläum. Sie wurde am 22. November vor 150 Jahren gegründet und ist damit die älteste Ausbildungsstätte ihrer Art weltweit. Die Feiern beginnen mit einem Festkonzert am 5. Juli.

Derzeit zählt die Hochschule 146 Studierende aus zwölf Ländern. Dazu kommen mehr als 100 musisch hochbegabte Schülerinnen und Schüler, die zum Beispiel Gesangsunterricht nehmen, ein Instrument lernen oder in der Mädchenkantorei singen. Man muss nicht katholisch sein, um an der HfKM studieren zu können.

Rektor ist der Regensburger Domorganist Franz Josef Stoiber. In Deutschland gibt es nur noch eine weitere vergleichbare Einrichtung in Rottenburg. Stoiber unterstreicht zum Jubiläumsjahr den Stellenwert der katholischen Kirchenmusik in Deutschland. In rund 18.000 Chören, Bands und Orchestern seien rund 350.000 Menschen ehrenamtlich engagiert. Nur etwa 1.300 von mehr als 15.000 Leitungspersonen übten diese Funktion hauptberuflich aus. „Diese Zahlen belegen, dass die Kirchenmusik und ihre Kirchenmusiker eine zentrale Rolle im Kulturleben Deutschlands spielen.“

Der Rektor betont zugleich die Rolle der Musik im Gottesdienst. „Viele Menschen sind vordergründig nicht mehr für das Religiöse ansprechbar: Durch die Musik bekommen sie oft wieder einen Zugang zu Gott und zur Gemeinschaft der Glaubenden.“ Musik spreche Bereiche im Menschen an, die das Wort nicht erreichen könne. Gerade in Zeiten des Priestermangels könnten Gemeinden das Gottesdienstangebot durch neue Formen wie Andachten, Meditationen und Orgelvespern weiten. Kirchenmusikalische Gruppen seien nicht selten die größten und aktivsten in einer Gemeinde.

Die HfKM bietet insgesamt 40 künstlerische und musikpädagogische Studiengänge. Man kann dort Orgel und Cello spielen lernen, aber auch, wie man dirigiert und komponiert. Der Schwerpunkt liegt in der Ausbildung für den Einsatz in Pfarrgemeinden. Es gibt ein eigenes Studentenwohnheim. Kooperationen bestehen mit Institutionen in ganz Europa sowie in Japan, Korea, Mexiko und Kuba.

Finanziert wird die Hochschule vom Freistaat Bayern und dem Bistum Regensburg. 2022 flossen laut Jahresbericht 1,5 Millionen Euro aus der Kirchensteuer in die Einrichtung.

kna