Am kommenden Dienstag findet in der Evangelischen Marktkirche der ökumenische Gottesdienst für die Unbedachten statt.
An jedem zweiten Dienstag im Monat erinnern die christlichen Kirchen und die Stadt Essen in einem ökumenischen Gottesdienst jene Bürgerinnen und Bürger, die anonym und ohne Trauerfeier bestattet werden mussten – weil trotz intensiver Suche durch das Ordnungsamt kein Familienangehöriger gefunden wurde, der für eine würdige Verabschiedung sorgen konnte.
Wie die Evangelische Kirche in Essen mitteilt, findet das Gedenken an die 23 „Unbedachten“ des Monats Mai findet am 9. Juli um 17 Uhr in der Marktkirche, Markt 2/Porschekanzel, statt. Zu Beginn der Andacht wird Oberbürgermeister Thomas Kufen das Engagement von Kirchen und Stadt für diese Gedenktradition in einem Grußwort würdigen.
Die liturgische Leitung haben Pastor Bernhard Lücking und Pfarrer Martin Keßler. Die jüngste Unbedachte wurde 47 Jahre alt, die älteste starb mit 97 Jahren. In den Gottesdiensten für die „Unbedachten“ werden die Namen der Verstorbenen verlesen und in ein Gedenkbuch eingetragen, das in der Kirche ausliegt; für jeden Namen wird in der Andacht eine Kerze entzündet. „Auf diese Weise wollen wir gemeinsam daran erinnern, dass die Würde eines Menschen nicht mit seinem Tod erlischt“, erklärt die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Essen, die Gedenkgottesdienste gemeinsam mit der Stadt Essen ins Leben gerufen hat.
Am Samstag vor dem jeweiligen Gottesdienst erscheinen in den Essener Ausgaben der Tageszeitungen WAZ und NRZ sowie im Portal lokalklick.eu kostenlose Sammeltraueranzeigen mit den Namen der Unbedachten. Die Gedenkgottesdienste wechseln jährlich zwischen dem Dom und der Marktkirche; 2024 finden sie in der Marktkirche statt.